Kardinalstaatssekretär: Spekulationen über Papst-Rücktritt «unnötig»
Die Gesundheit von Papst Franziskus führt zu Spekulationen über einen möglichen Rücktritt.
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Seitdem Papst Franziskus mit einer Lungenentzündung im Krankenhaus liegt, reisst die Debatte über einen möglichen Rücktritt des Oberhauptes der katholischen Kirche nicht ab. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin wies diese nun als «unnötige Spekulationen» zurück. Der Italiener gilt als Nummer zwei im Vatikan hinter dem Papst.
«Wir denken jetzt an die Gesundheit des Heiligen Vaters, an seine Genesung, an seine Rückkehr in den Vatikan: Das sind die einzigen Dinge, die zählen», sagte Parolin der Zeitung «Corriere della Sera». Die Nachrichten aus der Gemelli-Klinik, in der der 88 Jahre alte Franziskus seit einer Woche behandelt wird, seien ermutigend, sagte der Chef des mächtigen Staatssekretariats.
Vatikan dementiert Medienbericht
Der Vatikan hatte am Freitag einen italienischen Medienbericht dementiert, wonach der Papst Parolin und einen der wichtigsten Kirchenrechtsexperten des Vatikans, Kardinal Gianfranco Ghirlanda, in seinem Krankenzimmer empfangen haben soll. Laut Vatikan war diese Nachricht von einem TV-Sender verbreitet worden. Ein Dementi des Vatikans ist sehr selten.
Ein solches Treffen wäre delikat: Parolin ist als Kardinalstaatssekretär derjenige, der die von Franziskus nach eigenen Angaben unterschriebene Rücktrittserklärung aufbewahrt, die er für den Fall unterschrieben hat, dass er krankheitsbedingt handlungs- und amtsunfähig wäre. Der Bericht des TV-Senders hatte erneut Spekulationen über einen Papst-Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen befeuert.