Kosovo lässt wieder serbische Fahrzeuge und Waren über die Grenze
Die kosovarische Regierung hatte vor drei Tagen eine Grenzsperre für serbische Fahrzeuge und Waren verfügt. Diese hat sie nun wieder aufgehoben.
Das Wichtigste in Kürze
- Lastwagen und Pkws aus Serbien können wieder in den Kosovo fahren.
- Vor drei Tagen hatte die kosovarische Regierung eine Grenzsperre verfügt.
- Dies, weil Serbien zuvor drei kosovarische Polizisten festgenommen hatte.
Die Behörden im Kosovo haben eine vor drei Tagen verfügte Grenzsperre für Fahrzeuge und Waren aus Serbien aufgehoben. Dies berichtete das staatliche serbische Fernsehen RTS am Freitagabend. Lastwagen und Pkws aus Serbien würden von den kosovarischen Grenzbeamten zwar verstärkt kontrolliert, aber durchgelassen, hiess es in dem Bericht.
Die Regierung in Pristina hatte die Grenzsperre für serbische Waren und Fahrzeuge am vergangenen Mittwoch verfügt, weil Serbien zuvor drei kosovarische Polizisten festgenommen hatte. Nach kosovarischer Darstellung waren sie aus dem Kosovo entführt worden. Belgrad behauptete, sie seien nach Serbien eingedrungen.
Spannungen schaukeln sich seit Monaten hoch
Die Nato-geführte Schutztruppe KFOR teilte am Freitagabend in Pristina mit, dass sie nach einer Untersuchung des Vorfalls nicht in der Lage sei festzustellen, ob die Gefangennahme der drei Polizisten auf kosovarischem oder serbischem Staatsgebiet erfolgte. Sie erinnerte beide Seiten daran, dass sie Aktionen ihrer Sicherheitskräfte im grenznahen Bereich mit der KFOR zu koordinieren haben. Dies sei in diesem Fall nicht geschehen.
Die KFOR ist seit 1999 generell für die Sicherheit im Kosovo zuständig. Zwischen Serbien und dem Kosovo schaukeln sich die Spannungen seit Monaten hoch. Beinahe täglich kommt es im fast ausschliesslich von Serben bewohnten Nord-Kosovo zu Zusammenstössen oder zu Gewaltakten gegen Amtspersonen und Journalisten. Das heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Serbien erkennt dies nicht an und verlangt die Rückgabe seiner ehemaligen Provinz.