Kosovo: Serbien setzt Armee in Alarmbereitschaft

Svenja Sempach
Svenja Sempach

Kosovo,

Serbien: Im Norden Kosovos kommt es zu Strassenschlachten zwischen der Polizei und serbischen Demonstrierenden. Das Militär in Belgrad wurde aktiviert.

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Ein Demonstrant während eines Protests in Kosovo. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Zvečan kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und der Polizei.
  • Der serbische Verteidigungsminister setzt das Militär in Alarmbereitschaft.

In Kosovo demonstrierten serbische Einwohner, die verhindern wollten, dass der neue Bürgermeister sein Amt antritt. Wie örtliche Medien berichten, trieb die Polizei im Dorf Zvečan die Demonstrierenden mit Tränengas und Blendgranaten auseinander.

Die Protestierenden setzten ein Polizeiauto in Flammen. Miloš Vučević, der serbische Verteidigungsminister, sprach im Fernsehen: «Es ist klar, dass Terror gegen die serbische Gemeinschaft im Kosovo verübt wird.» Es sollen Truppen näher an die kosovarische Grenze gelegt werden, so berichtet der «Spiegel».

Am 23. April boykottierten vier nördliche Gemeinden in Kosovo, darunter das Dorf Zvečan, die Kommunalwahl. Damit weigerten sie sich, mit dem neuen albanischen Bürgermeister zusammenzuarbeiten.

Unruhen mit langer Vorgeschichte

Der serbische Wortführer der Kosovo-Serben hatte dazu aufgerufen. Von etwa 50'000 Gemeindeeinwohner lag die Beteiligung bei 3,5 Prozent.

Für die Unruhen am Freitag machte die Führung in der Hauptstadt Pristina Belgrad verantwortlich. «Die illegalen und kriminellen Strukturen Serbiens im Norden des Kosovo haben den Befehl erhalten, die Situation vor Ort zu eskalieren.», twitterte Blerim Vela, der Stabschef der kosovarischen Präsidentin Vjosa Osmani.

Mit der serbischen Minderheit im Norden Kosovos kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen. 2008 erklärte sich das Kosovo für unabhängig von Serbien. Die Regierung in Belgrad erkannte die Unabhängigkeit jedoch nicht an.

Die Spannungen entladen sich immer wieder. Vertreter Serbiens und des Kosovos haben bei von der EU vermittelten Gesprächen bislang keine Annäherung im Streit im Nordkosovo erzielt.

Kommentare

User #205 (nicht angemeldet)

In Uganda können Homosexuelle in Zukunft mit dem Tod bestraft werden. Präsident Museveni hat ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet. Blm

User #3384 (nicht angemeldet)

Über 30 Jahre hat man weggeschaut und alle möglichen Ausreden, Erklärungen und Entschuldigungen erfunden. Schwere Kindheit, Kriegstrauma etc. jedoch all das legitimiert nicht die Gewalt, die sie in der Schweiz ausüben.

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