Armut

Mehr als eine Million Kinder in Grossbritannien in schwerster Armut

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Grossbritannien,

In Grossbritannien hat die Anzahl in Armut lebender Kinder zuletzt stark zugenommen. 3,8 Millionen Menschen leben insgesamt in elendigen Verhältnissen.

london
Blick über London. - AFP/Archiv

Mehr als eine Million Kinder in Grossbritannien leben einer Studie zufolge in schwerster Armut. Die Zahl habe sich von 2017 bis 2022 fast verdreifacht, teilte die Wohltätigkeitsorganisation Joseph Rowntree Foundation (JRF) am Dienstag mit.

Insgesamt lebten 3,8 Millionen in elendigen Verhältnissen. Als notleidend gilt, wer nicht in der Lage ist, grundlegendste körperliche Bedürfnisse zu befriedigen: warm, trocken, sauber und satt zu bleiben.

Grund für den erheblichen Anstieg sei eine Kombination aus sehr niedrigen Einkommen, steigenden Lebenshaltungskosten und hoher Verschuldung, hiess es in dem Bericht. Zudem schütze das Sozialsystem die Menschen nicht – nur knapp drei Viertel der Bedürftigen (72 Prozent) bezögen Hilfsleistungen. Mehr als die Hälfte der betroffenen Haushalte verfüge über ein wöchentliches Einkommen von weniger als 85 Pfund (rund 93 Franken). Vor allem Singles im Alter von 25 bis 44 Jahren seien notleidend, aber auch immer mehr Familien und ältere Menschen rutschten in äusserste Armut ab.

Kritik an konservativer Regierung

«Solch schwere Not sollte heutzutage im Vereinigten Königreich keinen Platz mehr haben, und die britische Öffentlichkeit wird Elend in diesem Ausmass nicht dulden», sagte JRF-Chef Paul Kissack. Er warf der konservativen Regierung vor, Gegenmassnahmen zu verweigern. Der Bericht betonte, das Sozialsystem sei so voller Lücken, dass Wohltätigkeitsorganisationen wie etwa Tafeln versuchen müssten, die Menschen vor der schlimmsten Not zu bewahren. «Aber die Aufgabe ist zu gross für sie», hiess es.

Die Regierung teilte mit, sie investiere viel Geld in soziale Unterstützung sowie Arbeitsbeschaffungsmassnahmen und kostenlose Kinderbetreuung. Hilfsorganisationen hoffen auf einen inflationsgerechten Anstieg der Sozialleistungen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #1693 (nicht angemeldet)

Traurig im allgemeinen jedes Land gibt unmengen geld fuer ruestung aus aber nicht fuer nahrung...nein man zerstoerrt noch Land im krieg...ich weiss was in diesen koepfen vor geht. Echt schlimm was im moment abgeht...und kein Land ist besser.

User #2614 (nicht angemeldet)

6215 ja, darum ist jeder Politiker ein Lobbyist oder korrupt. Aber ganz sicher kein Volksvertreter. Nicht mal Anführer von Minderheiten, also Indigene oder Vertriebene werden ins Parlament als ihre Verteter zugelassen. In Australien wurde letzte Woche auch darüber abgestummen und abgeschmettert. Es wird nichts besser, für die Menschen.

Mehr in News

Bauarbeiten

Mehr Armut

Mehr aus Grossbritannien