Russland denkt über einen möglichen Ausstieg aus dem internationalen Sicherheitsvertrag nach.
Staatsduma
Sitzung der Staatsduma, dem russischen Unterhaus. - RUSSIAN FOREIGN MINISTRY/AFP

Die Staatsduma will an diesem Dienstag den Ausstieg Russlands aus einem weiteren internationalen Sicherheitsvertrag einleiten und damit den Weg für mögliche Atomwaffentests freimachen. Geplant ist, dass Russlands Ratifizierung des globalen Vertrags über den Stopp von Nukleartests (CTBT) zurückgezogen wird.

Dazu soll ein Gesetz am Dienstag in erster von drei Lesungen angenommen werden, wie Abgeordnete Moskau am Montag mitteilten. Lesung zwei und drei sind laut Duma ebenfalls in dieser Woche geplant. Russland will so mit den USA gleichziehen, wo solche Tests möglich sind.

Moskau will mit Washington gleichziehen

Die USA haben den Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen nie ratifiziert und könnten jeden Moment Atomwaffen testen.

Präsident Wladimir Putin hatte gesagt, dass Moskau wie Washington ebenfalls in der Lage sein müsse, diese Tests durchzuziehen. Russland will nach offiziellen Angaben Nuklearwaffen aber nun dann testen, wenn dies auch die USA täten.

Russland testet immer wieder nuklear bestückbare Interkontinentalraketen und eine Vielzahl anderer neuer Waffen, allerdings ohne Atomsprengköpfe. Künftig wären dann auch wieder Atomwaffentests möglich. Im Konflikt mit den USA war Russland zuletzt aus mehreren Abrüstungsverträgen ausgestiegen.

Globales Testverbot bereits in Kraft

Der Atomteststopp-Vertrag wurde 1996 verabschiedet, um die Weiterentwicklung von Nuklearwaffen einzudämmen. Das globale Testverbot ist zwar noch nicht in Kraft getreten, doch seit den 1990er Jahren haben sich alle Staaten bis auf Nordkorea daran gehalten.

Die CTBT-Organisation in Wien betreibt ein globales Netzwerk an Messstationen, die Atomtests anhand von Druckwellen sowie chemischen und nuklearen Spuren entdecken können. Russland will auch künftig Daten von seinen eigenen 32 Stationen liefern.

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