Steigende Corona-Zahlen: Bulgarien vor schärferen Massnahmen
In acht von 28 Regionen – einschliesslich der Hauptstadt – liegt die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen auf mehr als 300 pro 100'000 Menschen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die bulgarische Regierung erwägt etwa eine Maskenpflicht im Freien.
- Auch kürzere Öffnungszeiten für Restaurants stehen zur Diskussion.
Wegen schnell steigender Neuansteckungen mit dem Coronavirus sollen in Bulgarien strengere Schutzmassnahmen gelten. Die Regierung erwägt Maskenpflicht auch im Freien, eine Rückkehr zum Fernunterricht, kürzere Öffnungszeiten für Restaurants sowie Einschränkungen für Einkaufsmalls und Fitnessstudios. «Binnen Tagen» soll entschieden werden, ob diese Massnahmen lokal oder landesweit eingeführt werden, sagte Gesundheitsminister Kostadin Angelow am Montagabend in Sofia.
In acht von 28 Regionen – einschliesslich der Hauptstadt – liegt die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen auf mehr als 300 pro 100'000 Menschen. Zum Vergleich: In Deutschland lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag bundesweit bei 68. In den Krankenhäusern dieser acht Regionen wurden nun geplante Operationen aufgeschoben und Krankenbesuche verboten.
Gastronomie seit 1. März wieder offen
Die Gastronomie ist in dem EU-Land seit dem 1. März nach dreimonatigem Lockdown wieder geöffnet, trotz steigender Zahlen. Bereits seit 1. Februar dürfen Schulen und Kindergärten sowie Einkaufsmalls, Fitnessstudios und Tanzclubs wieder öffnen. In geschlossenen, öffentlich genutzten Räumen ist Mund-Nasen-Schutz Pflicht. Diese Regel wird aber oft nicht eingehalten.
In dem Land mit 6,9 Millionen Einwohnern haben sich bis Montag amtlichen Angaben zufolge insgesamt 36'807 Menschen mit dem Virus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben in Bulgarien 10'614 Menschen. Bis Montag wurden 289'000 Impfdosen verabreicht. Die Regierung beklagt Engpässe bei den Lieferungen.