Ukraine-Krieg: Sondertruppe besiegte russischen Mega-Konvoi
Eine ukrainische Sondereinheit aus IT-Spezialisten und Bastlern soll im Ukraine-Krieg mit Drohnen den russischen Mega-Konvoi vor Kiew gestoppt haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Einheit aus IT-Spezialisten und Bastlern soll den Russen-Konvoi gestoppt haben.
- Mit selbst gebastelten Drohnen brachten sie die kilometerlange Kolonne zum Stillstand.
- Spannend: Das meiste Material von «Aerorozvidka» wurde mit Spenden besorgt.
Der Ukraine-Krieg ist der Kampf von David gegen Goliath. Der Widerstand der Ukrainer ist beeindruckend, seit mehr als einem Monat halten sie den Putin-Soldaten entgegen.
Zuletzt konnten sie sogar einige Gebiete zurückerobern und die russischen Truppen zurückdrängen. Dieser Erfolg hat aber nicht nur mit dem oft beschriebenen Kampfwillen der Ukrainer zu tun, sondern auch mit innovativer Kriegsführung.
Über ein solches Beispiel im Ukraine-Krieg berichtet nun der britische «Guardian». Es geht um den Halt des Mega-Konvois von Militärfahrzeugen, den Russland für den Kampf um Kiew vorbereitete. Aus dem Norden wollten die Putin-Soldaten einen überwältigenden Angriff auf die Hauptstadt der Ukraine lancieren.
Doch der Konvoi kam innerhalb weniger Tage zum Stehen, und die Offensive scheiterte.
Der Grund: Ein Team von 30 ukrainischen Spezialkräften und Drohnenoperatoren auf Quads führten nächtliche Hinterhalte durch. Diese Soldaten stammen demnach aus einer Luftaufklärungseinheit namens «Aerorozvidka». Vor acht Jahren wurde die Gruppe aus freiwilligen IT-Spezialisten und Bastlern zusammengestellt.
Sie entwickelten ihre eigenen Maschinen und sind zu einem wesentlichen Element im erfolgreichen Widerstand der Ukraine geworden.
Spannend: Während die «normale» ukrainische Armee vom Westen militärische Hilfe erhielt, ist «Aerorozvidka» auf Spenden und ein privates Netzwerk angewiesen. Der Grund: Der Versand von fortschrittlichen Modems und Wärmebildkameras in die Ukraine ist angesichts von Exportkontrollen verboten.
Ukraine-Krieg: Kleine Einheit stoppte Mega-Konvoi
Der Kommandeur der Einheit, Oberstleutnant Honchar, erklärte den Hinterhalt für den Mega-Konvoi gegenüber dem «Guardian» im Detail. Er sagte, seine Truppen konnten sich in der Nacht auf Quads der vorrückenden Kolonne nähern.
Sie hätten sich auf beiden Seiten der Strasse in der Nähe der Stadt Ivankikv durch den Wald gekämpft.
Die Soldaten waren mit Nachtsichtbrillen, Scharfschützengewehren, ferngezündeten Minen, Drohnen mit Wärmebildkameras und anderen Hightech-Geräten ausgestattet, die kleine 1,5kg-Bomben abwerfen können. «Dies eine kleine Einheit zerstörte in der Nacht zwei oder drei Fahrzeuge an der Spitze dieses Konvois. Danach steckten die Russen fest. Sie blieben daraufhin noch zwei Nächte dort und zerstörten viele Fahrzeuge», so Honchar.
Die Russen zerlegten den Konvoi daraufhin in kleinere Einheiten. Doch dasselbe Angriffsteam konnten einen Angriff auf ihr Versorgungsdepot starten, was die Fähigkeit der Putin-Soldaten zum Vorrücken lähmte. «Die erste Staffel der russischen Streitkräfte steckte ohne Wärme, ohne Öl, ohne Bomben und ohne Gas fest. Und das alles ist der Arbeit von 30 Personen zu verdanken», sagte Honchar zu «The Guardian».
Die Zeitung hält fest, dass die Details dieser Behauptungen vom Ukraine-Krieg nicht unabhängig verifiziert werden konnten. Doch US-Verteidigungsbeamte sagten, dass ukrainische Angriffe zum Aufhalten der Panzerkolonne beigetragen haben. Die riesige Menge an Luftkampfmaterial, das von den Ukrainern veröffentlicht wurde, unterstreiche die Bedeutung von Drohnen für den Widerstand.