Ukraine-Krieg: Weiterer Oligarch wendet sich von Putin ab

Alexander König
Alexander König

Russland,

Mit Arkadi Wolosch stellt sich ein weiterer Oligarch gegen Putin und den Ukraine-Krieg. Die Positionierung kommt spät – Geld dürfte im Spiel sein.

Arkadi Wolosch im Ukraine-Krieg
Arkadi Wolosch, russischer Unternehmer und Oligarch, stellt sich öffentlich gegen Putin. - Twitter

Das Wichtigste in Kürze

  • Oligarch Arkadi Wolosch wendet sich gegen Putin und den Ukraine-Krieg.
  • Er bezeichnet die Invasion als «barbarisch» und ist entsetzt über das Leid in der Ukraine.
  • Russland-Experte Ulrich Schmid schliesst nicht aus, dass Eigeninteressen dahinterstecken.

Arkadi Wolosch ist Oligarch und einer der bekanntesten Unternehmer Russlands. Nachdem sich bereits zahlreiche Oligarchen öffentlich gegen den Ukraine-Krieg positioniert hatten, tut er es ihnen nun gleich.

In einer Erklärung gegenüber «The Bell» stellt er Putin und seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine an den Pranger. Die russische Invasion sei «barbarisch», der gebürtige Russe sei «kategorisch dagegen».

Wolosch schreibt: «Ich bin entsetzt über das Schicksal der Menschen in der Ukraine, deren Häuser jeden Tag bombardiert werden. Viele davon sind meine persönlichen Freunde und Verwandten.»

Obschon Wolosch seit 2014 in Israel lebe, müsse er seinen Teil «der Verantwortung für die Handlungen des Landes übernehmen».

Geht es Wolosch bei Statement gegen Ukraine-Krieg nur ums Geld?

Der Ukraine-Krieg begann bereits Anfang 2022. Warum positioniert sich Wolosch, der im Juni 2022 von der EU sanktioniert wurde, erst jetzt gegen Putin?

Russland-Experte Ulrich Schmid von der Universität St.Gallen ordnet ein: «Es kann gut sein, dass er versucht, aus dem Sanktionsregime herauszukommen.» Das sei bereits anderen Oligarchen gelungen.

«Ein öffentliches Statement gegen den Krieg reicht dafür aber nicht aus.» Der Oligarch Oleg Tinkow zum Beispiel hatte nur darum Erfolg, weil er auch auf seine russische Staatsbürgerschaft verzichtete.

«Zudem hat er seine Beteiligungen in Russland aufgegeben und die ukrainischen Flüchtlinge unterstützt.» Gut möglich, dass sich Wolosch nun auch in diesen Prozess begebe, so Schmid.

Wolosch wollte wohl seine Mitarbeitenden schützen

Doch das dürfte nicht der einzige Grund sein, warum die Positionierung gegen Putin so spät kommt: Der Unternehmer ist als einer der Gründer von Yandex bekannt. Dabei handelt es sich um das russische Pendant der Suchmaschine Google.

Wolosch trat, nachdem er auf die Sanktionsliste gesetzt worden war, als Vorstandschef zurück. Schmid erklärt: «Wahrscheinlich wollte er zunächst seine Mitarbeiter bei Yandex schützen. Und natürlich seine eigenen Beteiligungen beim Unternehmen.»

Kommentare

User #4833 (nicht angemeldet)

Ka wenns an die Kohle geht tuts weh

User #3206 (nicht angemeldet)

Noch kein Oligarch hat nur ein Rappen im Westen verdient. 200 bis 300 Milliarden gaben die Oligarchen im Westen aus. Nun bleibt es in Russland.

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