Ukraine-Krieg: Wladimir Putin wirft Raketen-Forschern Hochverrat vor
Der Kreml erhofft sich im Ukraine-Krieg viel von seinen Kinschal-Raketen. Der Erfolg ist überschaubar – schuld daran sollen die eigenen Wissenschaftler sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukrainer haben laut eigenen Angaben mehrere Kinschal-Raketen neutralisiert.
- In diesem Zusammenhang sitzen in Russland drei Forscher im Gefängnis.
- Der Vorwurf: Sie sollen Geheimnisse zur Hyperschalltechnologie verraten haben.
Das hat sich Moskau wohl anders vorgestellt: Kiew will im Ukraine-Krieg mehrere Kinschal-Raketen abgeschossen haben. Dabei sollen diese eigentlich die neue unaufhaltsame Wunderwaffe des Kremls sein. Nun richtet sich der Unmut der Regierung um Wladimir Putin gegen die eigene Wissenschaft.
Medienberichten zufolge soll Putin nämlich drei Forschern Hochverrat vorwerfen. Die betroffenen Männer arbeiteten im Bereich der Hyperschalltechnologie, die für die Raketen wichtig ist. Sie sitzen bereits seit einiger Zeit im Gefängnis.
Konkret lautet der Vorwurf: Die Wissenschaftler sollen Staatsgeheimnisse im Bereich der Hyperschalltechnologie geleakt haben. Das könnte dann erklären, weshalb die Raketen die Verteidigung der Ukrainer nicht überwinden konnten.
Andere Forscher haben dafür wenig Verständnis. Viele solidarisieren sich mit den inhaftierten Kollegen. Mit einem Protestschreiben fordern sie deren Freilassung.
Russland dementiert Abschuss-Meldungen im Ukraine-Krieg
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat für das Anliegen vorerst kein Gehör. Die Spezialkräfte würden den Fall anschauen. Die Vorwürfe, um die es geht, seien sehr ernst, so Peskow.
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat die Meldungen zu den Abschüssen indes dementiert. «Wir haben nicht so viele Kinschals abgefeuert, wie sie angeblich abgeschossen haben», sagte er.
Am Dienstag teilte die ukrainische Armee mit, dass man 18 Raketen abgeschossen habe. Bei sechs davon soll es sich um Kinschals gehandelt haben. Kinschal ist das russische Wort für Dolch.