Russland schützt seine Schiffe mit Militär-Delfinen
Laut US-Medien setzt die russische Marine im Schwarzen Meer vom Militär trainierte Delfine ein. Satelliten-Aufnahmen zeigten zwei Unterwassergehege.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit Delfinen will die russische Marine seine Flotte beschützen.
- Die Meeressäuger sind in der Lage, potenziell gefährliche Gegenstände aufzuspüren.
Die russische Marine setzt laut US-Medienberichten auch vom Militär trainierte Delfine ein, um ihre Flotte im Schwarzen Meer zu beschützen. An der Einfahrt zum Hafen von Sewastopol seien dazu zwei Unterwassergehege platziert worden. Dies schrieb das unabhängige US Naval Institute (USNI) am Mittwoch (Ortszeit) in seinem Nachrichtenportal.
Satelliten-Aufnahmen legten nahe: Die Gehege seien im Februar dorthin verlegt worden, etwa zu der Zeit, als Russlands Angriff auf die Ukraine begann.
Delfine zu Abwehr feindlicher Taucher
Denkbar sei, dass die Delfine zur Abwehr feindlicher Taucher eingesetzt werden sollen. Diese könnten versuchen, in den Hafen einzudringen und Kriegsschiffe zu sabotieren. Viele davon seien derzeit ausser Reichweite ukrainischer Raketen.
Die «Washington Post» schrieb, der US-Satellitenfotodienst Maxar teile die Einschätzung der USNI-Experten. Der Anbieter hatte der Zeitung entsprechende Aufnahmen zur Verfügung gestellt.
Angesichts ihres hervorragenden Gehörsinns seien die Meeressäuger in der Lage, Minen und andere potenziell gefährliche Gegenstände aufzuspüren, hiess es weiter. Auch das US-Militär trainiere seit den 1960er Jahren Delfine und Seelöwen, um sie gegen Bedrohungen unter Wasser einzusetzen.
Laut dem US Naval Institute entwickelte die sowjetische Marine während des Kalten Krieges mehrere Programme mit Meeressäugern. Darunter eines mit sogenannten Kampfdelfinen nahe Sewastopol.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sei dieses an das ukrainische Militär gegangen. Als Folge der russischen Annexion der Halbinsel Krim 2014 dann aber unter Kontrolle der Marine Russlands geraten. Seither seien diese Programme ausgeweitet worden.