Illegaler Handel mit giftigen Chemikalien laut Forschern verbreitet
Der illegale Handel mit hochgiftigen Chemikalien ist verbreitet. Das zeigt eine Untersuchung von Forschenden aus der Schweiz und aus China.
Das Wichtigste in Kürze
- Fast die Hälfte des weltweiten Handels mit hochgiftigen Chemikalien erfolgt illegal.
- Zu diesem Schluss kommt eine internationale Studie mit Schweizer Mitwirkung.
- Die Empa nennt die Ergebnisse «ernüchternd».
Die Ergebnisse seien ernüchternd, schrieb die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) am Dienstag.
Denn fast die Hälfte des gesamten gehandelten Volumens überquere Landesgrenzen illegal. Die Studie wurde im Fachblatt «Nature Sustainability» veröffentlicht. Sie hat den internationalen Handel mit Chemikalien untersucht, die dem Übereinkommen von Rotterdam unterliegen.
Unter das Rotterdamer Übereinkommen fallen 54 Chemikalien und Chemikalien-Gruppen, die Mensch und Umwelt schädigen können. Beispielsweise sind es Quecksilberverbindungen, mehrere Pestizide und fünf von sechs Asbest-Arten.
Diese Substanzen dürfen international nur gehandelt werden, wenn das Einfuhrland dem Import ausdrücklich zugestimmt hat. Von 2004 bis 2019 wurden nach Empa-Angaben 64,5 Millionen Tonnen dieser Stoffe gehandelt. 27,5 Millionen Tonnen gingen in Länder, die den Import ausdrücklich abgelehnt hatten.
doi: 10.1038/s41893-023-01158-w