Gaming: Das wollte Swen Vicke bei den Game Awards wirklich sagen
Das Wichtigste in Kürze
- «Baldur's Gate 3» wurde mit dem Award «Game of the Year» ausgezeichnet.
- Bei der Preisverleihung hatte Swen Vincke nur 60 Sekunden, um zu sprechen.
- Seine eigentliche Rede hat er nun auf X veröffentlicht.
Vergangene Woche wurde «Baldur's Gate 3» bei den Game Awards in Los Angeles zum Spiel des Jahres gekürt. Bei den Preisverleihungen hatten die Gewinner nur 30 bis 60 Sekunden, um ihre Dankesrede vorzubringen. So auch «Baldur's Gate 3»-Chef Swen Vincke – der jedoch mehr zu sagen hatte, als es in einer Minute möglich ist. Um dem Erfolg die Würdigung zu erweisen, die angebracht gewesen wäre, hat er seine eigentliche Rede nun auf X veröffentlicht.
Der Videospieldesigner dankte darin nicht nur allen, die für «Baldur's Gate 3» gestimmt hatten. Er gab auch zu: «Jeder von euch hätte es verdient, diesen Preis zu gewinnen.»
Die Unerwähnten – «Ohne euch würde das Spiel nicht existieren»
Seine Anerkennung zollt er dem «unglaublichen, leidenschaftlichen und talentierten Team» der Larian Studios. Doch vor allem zeigte er seine Achtung gegenüber jenen, die bei solchen Erfolgen meist nicht genannt werden: Der Qualitätssicherung, dem Customer Support, den Teams Localisation und Publishing sowie den Spieletestern. «Baldur’s Gate 3 würde ohne euch nicht existieren und ihr alle verdient es, sehr stolz auf diese Auszeichnung zu sein.»
Verluste auf dem Weg
Swen Vincke gedenkt auch jenen, welche die Auszeichnung und Fertigstellung des Spiels nicht mehr erleben konnten: «Ich möchte diesen Preis den Freunden und Familienmitgliedern widmen, die wir während der Entwicklung verloren haben. Darunter Jim, unser leitender Animator, der letzten Monat verstorben ist. Und persönlich meinem Vater, der eine Woche vor dem Start unserer Early-Access-Kampagne verstarb.»
Persönlich dankt er «fünf besonderen Menschen, einem verrückten Hund und einer einäugigen Katze dafür, dass sie zu mir gehalten haben.»
Indirekte Kritik übt der Programmierer an der vergangenen Kündigungswelle bei dem Spieleverlag «Wizards of the Coast». Viele der Personen, die an der Entstehung des Spiels beteiligt waren, wurden entlassen. «Es ist traurig zu sehen, dass von den Leuten, die im ursprünglichen Besprechungsraum waren, fast niemand mehr übrig ist. Ich hoffe, es geht Ihnen allen gut», äussert Vincke.
«Geld ist nur ein Treibstoff, nicht das Ziel»
Zwar dürfte «Baldur's Gate 3» für reichlich Einnahmen sorgen, doch der Spieledesigner weiss bezüglich seiner Mitarbeitenden:
«Das verdiente Geld ist ihnen nicht so wichtig. Ausser dass es der Treibstoff ist, den sie brauchen, um neue und bessere Spiele zu entwickeln. Es lohnt sich, alle daran zu erinnern, dass Treibstoff nur ein Mittel ist, nicht das Ziel. Es kommt darauf an, wohin und wie wir reisen und woran wir uns erinnern.»