Lebensmittel

Aargauer Beizer muss schliessen: «Lebensmittel 20 Prozent teurer»

Im Aargauer Kelleramt machen gleich zwei Beizen dicht. Der Chef des «Central» erzählt: «Ich zahlte zuletzt 20 Prozent mehr für Lebensmittel.»

Restaurant Central Schliessung
Der Beizer im Restaurant Central im Dorfzentrum von Oberlunkhofen hört auf. - Restaurant Guru

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Aargauer Kelleramt müssen sich Stammgäste und Vereine neu orientieren.
  • Zwei Beizen machen zu, eine – aus Teuerungsgründen – schon am 1. Oktober.
  • Chef Fredi Seedorf will sich nun wieder in einem Grossbetrieb anstellen lassen.

Im Kelleramt müssen sich Stammgäste und Vereine neu orientieren. Zwei beliebte Restaurants in der Region schliessen ihre Türen. Ein weiteres reduziert seine Öffnungszeiten.

Besonders betroffen sind die Gäste des Restaurants Litzi im Joner Weiler. Lydia Mai und Marcel Huber schliessen Ende September 2024 nach zwei Jahrzehnten.

Schon früher müssen sich die Einwohner in Oberlunkhofen von einer ihrer Dorfkneipen verabschieden.

Steigende Preise, weniger Gäste: Chef vom «Central» gibt auf

Fredi Seedorf wird ab dem 1. Oktober keine Gäste mehr im «Central» empfangen. Nur zwei Jahre nach dessen Eröffnung im Herbst 2021 vermeldet er auf seiner Webseite den «schweren Schritt».

Die schwachen Sommermonate und steigende Preise in verschiedenen Bereichen haben es dem 63-Jährigen schwer gemacht, sein Restaurant zu führen.

Der Wirt erinnert sich an einen erfolgreichen Start: «Das Restaurant war schnell ziemlich voll», sagt er zur «Aargauerzeitung».

Restaurant Central schliessung
Bald heisst es im Restaurant Central: Lichter löschen. - restaurant-freddys.com

Doch dann kam der Sommer 2022 mit einem Umsatzrückgang von 50 Prozent gegenüber den ersten Monaten. Hinzu kamen ständig steigende Kosten. «Ich zahlte zuletzt etwa 20 Prozent mehr für die Lebensmittel», sagt er.

Die hohen Strompreise in Oberlunkhofen, die stärker gestiegen sind als anderswo in der Region, haben das Problem verschärft.

Seedorf fügt hinzu: «Ich habe mir wohl einfach die falsche Gemeinde ausgesucht. Die Oberlunkhofer selber sind auch eher selten zu mir gekommen». Es sei ein «Schlafdorf», Chilbis oder Ähnliches gibt es nicht.

Ein schwerer Abschied

Aufgrund dieser Herausforderungen hat sich Fredi Seedorf entschieden, einen Schlussstrich zu ziehen. «Das tut mir weh, ich wäre gerne noch geblieben», sagt der erfahrene Koch, der weltweit gearbeitet hat. Aber er könne «die Kosten ja auch nicht auf meine Gäste abwälzen».

Gehen Sie häufig auswärts essen?

Heute und morgen findet noch die «Ustrinkete» statt. Dann plant Seedorf, sich wieder in einem Grossbetrieb anstellen zu lassen.

Anfang nächsten Jahres übernimmt er eine Hotelgeschäftsführung im Kanton Luzern. Die Suche nach einem neuen Pächter für das «Central» wird laut Seedorf eine grosse Herausforderung sein.

Kommentare

User #1251 (nicht angemeldet)

Quatsch, der grösste Teil geht nach der Arbeit nach Hause und isst mit den Familien, im Übrigen arbeiten auch in den umliegenden Gemeinden eine grosse Anzahl in Zürich und Zug. Warum laufen andere Restaurants denn viel besser? Haben diese nicht auch eine Kostensteigerung? Hier wird gejammert und anderen die Schuld gegeben.

User #6430 (nicht angemeldet)

Kein Wunder. 75% der Oberlunkhofer Bevölkerung arbeitet in Zürich und geht auch dort nach der Arbeit in den Ausgang und essen. Das Dorf existiert nur zum Schlafen.

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