Corona-Beizerin aus Schwanden BE fliegt aus Gastro-Verband
Daniela Liebi aus Schwanden BE öffnete vor 10 Tagen ihr Restaurant entgegen der Corona-Verordnungen vom Bund. Nun reagiert der Gastro-Verband knallhart.
Das Wichtigste in Kürze
- Daniela Liebi öffnete im Zuge der «Wir machen auf!»-Bewegung am 11. Januar ihren Gasthof.
- Nach wenigen Stunden musste sie auf Anordnung der Polizei wieder schliessen.
- «Gastro Oberland West» schmeisst die Wirtin deshalb aus dem Vorstand.
Unter Tränen musste Daniela Liebi auf Anordnung der Polizei ihre Beiz wieder dicht machen – Nau.ch berichtete darüber. Die Wirtin öffnete ihren Gasthof, obwohl die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie dies damals wie heute verboten haben. Ihr Betrieb ist seitdem geschlossen und die Wirtin erhält nun die Quittung für ihr unerlaubtes Handeln.
Wie das «Thuner Tagblatt» am Donnerstag berichtet, wurde Liebi aus dem Vorstand von «Gastro Oberland West» ausgeschlossen. Der Rausschmiss der Wirtin aus Schwanden BE wurde just am gleichen Tag beschlossen, an dem Liebi ihren Gasthof öffnete.
«Gastro Oberland West» distanziert sich von Liebis Aktion
Am 11. Januar wurde ein entsprechendes Schreiben der regionalen Sektion von «Gastro Bern» an Liebi entsendet. Darin heisst es, Liebi sei «in verschiedenen Schweizer Medien mit einer der Verbandswerten klar widersprechenden Botschaft» aufgetreten. Weiter habe sie gegen das Verbot des Bundesrats verstossen.
Der Verband distanziere sich vollumfänglich von der Aktion. Auf Anfrage der Zeitung zeigte sich der Gastronomie-Verband zurückhaltender und wollte einen Ausschluss nicht bestätigen.
Deutlich redefreudiger zeigte sich auf Anfrage der Zeitung erneut die Wirtin. Liebi stellte klar, sie sei zum Rücktritt aufgefordert worden. Simon Burkhalter, Präsident von «Gastro Oberland West», habe sie am Morgen des 11. Januar kontaktiert und ihr nahegelegt, aus dem Vorstand zurückzutreten.
Daniela Liebi wettert gegen den Gastro-Verband
Sie habe um eine Gedenkfrist gebeten und wollte sich wieder beim Präsidenten melden. Dass man sie bereits am Nachmittag – ohne Stellungnahme von ihrer Seite – ausschloss, ist für Liebi ein Affront: «Ich bin im letzten Herbst von den Mitgliedern erneut in den Vorstand gewählt worden. Es wäre nur richtig, wenn sie auch über einen Ausschluss hätten bestimmen dürfen.»
Die Gastronomin könne sich nun nur noch mit einem Rekurs helfen. Einen Entscheid müsste dann die Generalversammlung treffen. Eine Busse vom Regierungsstatthalter habe sie bislang nicht erhalten, liess Liebi gegenüber dem Blatt verlauten.