Klimastreik meldet sich mit schweizweitem Demo-Tag zurück
Der Klimastreik Schweiz ist zurück. In 18 Schweizer Städten macht das Kollektiv seinem Ärger über Klima- und Umweltpolitik Luft.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Freitag kehrt der Klimastreik auf die Schweizer Strassen zurück.
- In über 18 Städten wird gegen die Klimapolitik gestreikt.
Achtung, fertig, Klimastreik: Am heutigen Freitag sollen erstmals wieder tausende Klimastreikende mobilisiert werden. Sie protestieren gegen die Umweltpolitik der Schweiz. Es ist ein Debüt der besonderen Art, das Streik-Kollektiv geht das erste Mal seit Beginn der Corona-Pandemie wieder richtig auf die Strasse.
«Wir sind unglaublich wütend auf die institutionelle Politik und die Wirtschaftselite. Ihnen ist das Schicksal der Menschen auf diesem Planeten absolut egal. Darum gehen wir auf die Strasse», empört sich Streik-Mitglied Jonas Kampus.
In 18 Schweizer Städten kommt es im Verlaufe des heutigen Nachmittags zu Demonstrationen. Besonders in Bern und Zürich geht trotz der Corona-Massnahmen gehörig die Post ab.
Klimastreik in Zürich und Basel zieht Hunderte an
Basel startete am frühen Nachmittag, um 14 Uhr. Auf dem Barfüsserplatz war ganz schön was los. Rund 500 Teilnehmende nahmen an dem Streik teil. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Die zumeist jungen Demonstrantinnen und Demonstranten zogen friedlich – mit Schutzmasken – und laute Parolen skandierend vom Münsterplatz zum Messeplatz. «Ich bin traurig und wütend, weil die Mächtigen der Welt nichts gegen die Klima-Krise unternehmen», sagte eine Aktivistin bei der Eröffnungsrede der Demonstration.
Und auch in Uster hat einer der ersten Streiks begonnen. Am Telefon ist Mitorganisator Kampus aufgrund der lauten Parolen im Hintergrund kaum zu hören. «Hier in Uster sind mindestens 200 Leute aufgetaucht». Er ist erfreut über den Ansturm.
Beinahe zwei Stunden später startete auch der Streik in Zürich, Kampus wieder vorne mit dabei. «Es sind unglaublich viele Leute gekommen!»
In der Bundeshauptstadt streikte die Klimajugend ebenfalls voller Elan. Natürlich sind die Klimakids ganz Corona-konform mit Hygienemaske und möglichst viel Abstand unterwegs.
Laut Lena Bühler, Mitglied des Klimastreiks, waren an der Demonstration an die 5000 Klimaaktivisten unterwegs. «Es war einfach wahnsinnig», Bühler kann den gelungenen Neustart noch kaum fassen.
Klimakids sind begeistert von Streiks
In einer Medienmitteilung drückt der Klimastreik Schweiz seine Freude über die vielen Anlässe aus. Ein junger Mann (17) meint: «Es war ein unglaublich bestärkendes Gefühl, endlich wieder mit all diesen Menschen auf der Strasse zu stehen. Heute konnten wir endlich wieder gemeinsam unserer Wut auf die tödliche Politik von Parlament, Regierung und Wirtschaftselite Ausdruck verleihen.»
Die Klimajugend wurde an den unterschiedlichen Standorten durch ihren gemeinsamen Wunsch vereint: «Dieses System hat versagt, eine Antwort auf die Klimakrise zu liefern. Eine andere Welt ist möglich. Wir machen so lange weiter, bis wir uns eine klimagerechte Welt erkämpft haben.»