Luzern will unterirdischen Tunnel für Touris bauen
Vor der Corona-Pandemie wurde Luzern täglich vor Cars und Reisegruppen geflutet. Ein unterirdischer Tunnel könnte künftig für eine ruhigere Altstadt sorgen.
Das Wichtigste in Kürze
- Reisecars und Touristen-Scharen sorgten vor Corona oftmals für Chaos in der Stadt Luzern.
- Jetzt hat der Stadtrat 59 Ideen geprüft, um das Problem zu lösen.
- Eine davon: Touris sollen nicht mehr in der Altstadt, sondern am Spital abgeladen werden.
Mit ihrer idyllischen Lage am Vierwaldstättersee war die Stadt Luzern vor Corona ein fixer Programmpunkt bei Gruppenreisen durch die Schweiz. Die Folge: Reisecar-Chaos und haufenweise Touristen mitten in den beschaulichen Gassen.
Der Tourismus ist zwar noch nicht auf dem Vor-Corona-Niveau. Trotzdem wird an einer Lösung des Problems der überfüllten Altstadt getüftelt.
In diesem Zusammenhang hat der Stadtrat 59 Vorschläge geprüft – und eine ausgewählt, die man sich genauer anschauen will. Die Idee sieht die Errichtung einer sogenannten «Stadtpassage» vor, wie «SRF» berichtet.
Touris sollen auf Rollbändern in die Altstadt laufen
Konkret sollen das Parkhaus des Kantonsspitals und die Altstadt unterirdisch durch einen 800 Meter langen Tunnel miteinander verbunden werden. Dieser soll mit Rollbändern ausgestattet sein. Die Touristen gelangen somit zu Fuss ins Zentrum und die Cars müssen nicht in die Altstadt hineinfahren. Zusätzlich soll es einen Strassentunnel vom Friedental bis zum Parkhaus geben.
Eine private Interessensgemeinschaft lancierte die Idee im Jahr 2021. Das Ganze soll schätzungsweise 90 bis 150 Millionen Franken kosten – ein teures Unterfangen also.
Nun wird geprüft, ob das Projekt technisch und finanziell möglich und zweckmässig ist. Adrian Borgula, der Mobilitätsdirektor der Stadt Luzern, erklärt gegenüber dem Sender, dass dabei Synergien mit dem Kantonsspital genutzt werden sollen. Denn dieses plane ohnehin den Bau eines neuen Parkhauses. Dabei sei auch die Integration von Car-Parkplätzen möglich.
Dabei ist sich Borgula bewusst: «Den Tunnel muss man so gestalten, dass man sich wohl und sicher fühlt.» Beispielsweise wie an einem Flughafen.
Am 22. September entscheidet das Luzerner Stadtparlament, ob die «Stadtpassage» vertieft auf ihre Machbarkeit geprüft wird. Marcel Perren, der Direktor von Luzern Tourismus, äussert sich positiv zu der Idee: «Ich kenne keine bessere Variante», sagt er.
Wichtig sei, dass «die Touristengruppen direkt in die Altstadt gelangen» – was durch das Projekt ermöglicht würde. Doch auch, wenn das Stadtparlament der vertieften Prüfung zustimmt: Vor 2030 wird das Projekt nicht realisiert.