Die Migros profitiert noch lange von Alk-Debatte
Die Genossenschaften lehnen den Alkoholverkauf in der Migros ab. Vom Medienecho rund um das Thema könnte der Detailhändler langfristig profitieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Alkoholverkauf in der Migros wird von den zehn Genossenschaften klar abgelehnt.
- Die kontroverse Debatte und die Medienpräsenz können für die Migros positive Folgen haben.
- Laut einem Experten wird die Schweizer Detailhändlerin nachhaltig profitieren.
Am Mittwoch wurden die Resultate der Abstimmung zum Alkoholverkauf in der Migros publik: Alle zehn Migros-Genossenschaften lehnen die Idee klar ab. Die alkoholfreie Tradition bei einem der grössten Detailhandelsunternehmen der Schweiz wird damit weitergeführt.
Die Initiative führte im Vorfeld der Abstimmung zu grossen Kontroversen – und für den orangen Riesen zu viel Medienpräsenz.
Das kann für das Unternehmen positive Folgen haben.
Marketing-Experte: «Migros konnte ihre DNA thematisieren»
Um einen gelungenen PR-Stunt handelt es sich bei der Alkohol-Debatte aber nicht, findet Marken- und Marketing-Experte Stefan Vogler gegenüber Nau.ch. Denn: «Vermutlich hat die Initiantin aus der Genossenschaft Migros Zürich nicht mit einem solch grossen Medienecho gerechnet».
Der Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) habe in der Folge aber «den Ball aufgenommen und geschickt gespielt». So konnte klargemacht werden, dass Migros-Kunden über den Alkoholverkauf abstimmen können.
«Die Migros war lange präsent und konnte ihre DNA, das Duttweiler-Erbe, thematisieren», erklärt der Experte. Diese langfristige Medienpräsenz bringt für ein Unternehmen wie die Migros laut Vogler «einen hohen Wert» mit sich.
Kann «nachhaltig profitieren»
Wie aufsehenerregend die Abstimmung über die Aufnahme von Alkohol ins Sortiment war, zeigte sich auch im Schweizer Fernsehen. «SRF» widmete der Debatte gar eine eigene «Arena»-Sendung. «Dass ein Unternehmen sogar eine Abstimmungssendung erhielt, wird vermutlich einmalig bleiben», schätzt Vogler.
Vor allem aber habe die Medienpräsenz dem Unternehmen dazu verholfen, sich «klar gemäss ihrer DNA zu positionieren.» Damit konnte man sich zusätzlich von der Mitbewerberin Coop differenzieren. Das Image des orangen Riesen wird davon laut Marken-Experte Stefan Vogler «nachhaltig profitieren».