Migros reicht Anzeige gegen Nivea ein
Die Migros hat Anzeige gegen die Kosmetik-Marke Nivea eingereicht. Der Grund: Die Preise in der Schweiz sind viel höher als in Deutschland.
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Das Wichtigste in Kürze
- Der Detailhändler Migros verklagt die Kosmetik-Marke Nivea.
- Grund dafür: Die hohen Einkaufspreise im Vergleich zu Deutschland.
- Migros muss gewisse Produkte teurer einkaufen als der deutsche Konsument im Laden.
Die Migros hat Ende Januar bei der Wettbewerbskommission eine Anzeige gegen den deutschen Nivea-Hersteller Beiersdorf eingereicht.
Hauptgrund ist der deutliche Unterschied beim Einkaufspreis für die Schweiz im Vergleich zu Deutschland. Das entnahm «CH Media» einer internen Präsentation des Detailhändlers.
Die Migros bezahle für die Anschaffung von Nivea-Produkten mehr als deutsche Endkonsumenten inklusive der Mehrwertsteuer.
Migros zahlt im Einkauf mehr als End-Kundschaft in Deutschland
Der Preisaufschlag für das Schweizer Unternehmen sei «massiv». Je nach Nivea-Produkt liege der Einkaufspreis 60 bis 80 Prozent höher als in Deutschland.
Was das bedeutet, zeigt sich beispielsweise an einem Nivea-Deostick. Dieser kostet beim Drogeriemarkt DM oder im Supermarkt Rewe im Regal 2,25 Euro. Die Migros bezahlt jedoch schon nur 37 Cent mehr für den Einkaufspreis.
Das wirkt sich auch auf die Kundinnen und Kunden aus. Bei Migros kosten Nivea-Produkte wie Deo, Tagescreme oder Duschmittel mindestens 40 Prozent mehr als in Deutschland.
Nivea-Produkte kosten in der Schweiz fast das Doppelte
Im Fall des Deo-Sticks bedeutet das Folgendes: Das Produkt, das in Weil am Rhein 2,25 Euro kostet, gibt es beim Detailhändler in Riehen BS für 3,95 Franken. Das ist fast das doppelte des deutschen Preises.
Laut dem «CH Media» vorliegenden Papier hat sich der Detailhändler um eine bessere Offerte vom deutschen Nivea-Muttergesellschaft Beiersdorf bemüht. Doch diese seien im Herbst 2024 endgültig gescheitert, so die interne Präsentation.
Zu viel für die Migros. Sie reicht nun Strafanzeige bei der Wettbewerbskommission ein.
Man habe mehr als einmal das Gespräch mit Beiersdorf gesucht. Dies, um die «enorme Differenz zu den deutschen Preisen» zu verkleinern. Doch die Verhandlungen seien nicht von Erfolg gekrönt gewesen.