Mit Gilles Marchand trotzt die SRG den sinkenden Gebühreneinnahmen
Marchands Amtszeit war geprägt von der «No-Billag»-Initiative und der digitalen Transformation des Service Public.
Gilles Marchand wird sein Amt als Generaldirektor der SRG nach sieben Jahren an die Journalistin Susanne Wille übergeben. Das haben Verwaltungsrat und Delegierte der SRG am Samstag entschieden. Marchands Amtszeit war geprägt von der «No-Billag»-Initiative und der digitalen Transformation des Service Public.
Der 62-Jährige folgte am 1. Oktober 2017 als Generaldirektor auf den Publizisten und Manager Roger de Weck. Ein Jahr nach seinem Amtsantritt stand die eidgenössische Volksabstimmung zur «No-Billag»-Initiative an, welche die Radio- und Fernsehgebühren abschaffen wollte. Die Initiative wurde mit über 70 Prozent abgelehnt.
Nach der Abstimmung hatte Marchand einen Plan für „Effizienz und Reinvestitionen“ in Höhe von 100 Millionen Franken angekündigt. Dieser beinhaltete 80 Millionen Franken an Einsparungen, um sich an die sinkenden Gebühreneinnahmen, die Deckelung der Gebühren und die Entwicklung der kommerziellen Einnahmen anzupassen.
Seine Amtszeit war auch geprägt von einer tiefgreifenden digitalen Transformation des audiovisuellen Service public, einem Ausbau der Investitionen der SRG in Schweizer Produktionen und der Lancierung der Streaming-Plattform Play Suisse.
Marchand wurde auch mit der Affäre um sexuelle Belästigung bei RTS in Verbindung gebracht, die Ende 2020 aufgedeckt wurde. Die Vorfälle gehen auf die Zeit zurück, als der Waadtländer Direktor von RTS war. Der Verwaltungsrat der SRG hatte ihm jedoch im April 2021 erneut das Vertrauen ausgesprochen.