SRG

Relative Mehrheit laut Umfrage gegen Umweltverantwortungsinitiative

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

In rund sieben Wochen stimmt die Schweiz über die Umweltverantwortungsinitiative der jungen Grünen ab. Laut einer Umfrage ist eine knappe Mehrheit dagegen.

Umweltverantwortungsinitiative
Die Jungen Grünen wollen mit ihrer Umweltverantwortungsinitiative die Bekämpfung der Klimakrise in der Verfassung priorisieren. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine relative Mehrheit ist laut der SRG-Umfrage gegen die Umweltverantwortungsinitiative.
  • Über die Initiative der Jungen Grünen wird in sieben Wochen abgestimmt.

Die Umweltverantwortungsinitiative der Jungen Grünen wäre laut einer SRG-Umfrage rund sieben Wochen vor der Abstimmung im Februar von einer relativen Mehrheit abgelehnt worden. 49 Prozent der Stimmberechtigten hätten bestimmt oder eher dagegen gestimmt. Auffällig sei der Geschlechtergraben.

Fast zwei Drittel der Teilnahmewilligen äusserten bereits in dieser frühen Phase eine feste Stimmabsicht und lediglich 6 Prozent waren gänzlich unentschieden, wie die SRG am Freitag zur ersten Welle der SRG-Trendbefragung im Vorfeld der Abstimmung vom 9. Februar mitteilte. Der Stand der Meinungsbildung sei mittel fortgeschritten. Die Stimmbeteiligung liege mit 35 Prozent deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt zurück.

Bist du für die Umweltverantwortungsinitiative?

Auffällig sei der Geschlechtergraben: 56 Prozent der Frauen stimmten zu, aber nur 37 Prozent sind bestimmt dafür; Männer lehnten sie zu 59 Prozent ab. Regional sei die Unterstützung mit 55 Prozent in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz (52 Prozent) höher als in der Deutschschweiz gewesen. Dort hätten sich 52 Prozent dagegen ausgesprochen. Die Zustimmung sinke zudem mit steigendem Einkommen und steige mit dem Bildungsstand.

Die Prognose sei eindeutig: 81 Prozent der Befragten gingen von einer Ablehnung aus, lediglich 19 Prozent von einer Annahme. Der Ja-Anteil wurde im Mittel auf 42 Prozent geschätzt.

Zwei Drittel der Teilnahmewilligen stimmten grundsätzlich zu, dass die Ressourcen und Lebensgrundlagen bald erschöpft sein könnten. Über zwei Drittel waren der Ansicht, dass die Schweiz nicht nur ihre Umweltbelastung im eigenen Land reduzieren müsse. Sie solle auch Verantwortung für ökologische Schäden im Ausland übernehmen.

Angst vor steigenden Preisen

Ebenfalls zwei Drittel der Befragten befürchteten Nachteile wie steigende Preise bei der Umsetzung der Initiative. 65 Prozent hielten es für riskant, die Schweizer Wirtschaft durch Verbote zu belasten, da dies den Wirtschaftsstandort schwächen könnte, wie es weiter hiess. Darüber hinaus seien zwei Drittel der Meinung, dass die Initiative zu Verzicht zwinge und den gewohnten Lebensstandard massiv einschränken würde.

Das Stimmvolk wird am 9. Februar 2025 über die Volksinitiative «für eine verantwortungsvolle Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen (Umweltverantwortungsinitiative)» befinden. Das Volksbegehren der Jungen Grünen wurde im Februar 2023 eingereicht.

Umweltverantwortungsinitiative
Die Umweltverantwortungsinitiative wird vom Parlament abgelehnt - kommt sie aber beim Volk an? - keystone

Die Initianten fordern einen Verfassungsartikel, wonach der Umweltschutz neu an erster Stelle steht. Zudem soll die Umweltbelastung der Schweiz so reduziert werden, dass die Belastbarkeitsgrenzen des Planeten eingehalten werden. Bundesrat und Parlament lehnen die Initiative ab.

Für die erste Welle der SRG-SSR-Trendbefragung zur Volksabstimmung befragte das Forschungsinstitut GFS Bern vom 2. bis 16. Dezember schweizweit 18'845 stimmberechtigte Personen. Der statistische Fehlerbereich beträgt +/-2.8 Prozentpunkte.

Kommentare

User #2772 (nicht angemeldet)

Wer kann schon für den grünen Irrsinn sein! Schaut nach Deutschland! Die machen eben ein ganzes Land kaputt!

User #8224 (nicht angemeldet)

Die Befürworter träumen vom Indianerland Schweiz. Selber fliegen sie jährlich in die Ferien, haben Häuser an den besten Lagen, Zweitwohnungen im Tessin oder Wallis, fahren schöne Autos, verfügen über einen Zweitwagen, haben Hunde und Katzen und legen ihr Geld in Aktien an. Fazit: Weniger Grün = mehr Ehrlichkeit!

Weiterlesen

Umweltverantwortungsinitiative
7 Interaktionen
Umweltverantwortungsinitiative
6 Interaktionen
Umweltverantwortungsinitiative
11 Interaktionen

Mehr SRG

serafe
75 Interaktionen
ukw radio
69 Interaktionen
wille
51 Interaktionen

Mehr aus Stadt Bern

Gazastreifen
4 Interaktionen
Christian Levrat
26 Interaktionen