AfD

Mysteriöser deutscher AfD-Spender ass Znacht mit Albert Rösti

Stephan Felder
Stephan Felder

Stäfa,

Henning Conle, der rätselhafte Milliardär und AfD-Spender, pflegt enge Kontakte zur Schweizer Politik. Sogar Bundesrat Rösti traf ihn bereits persönlich.

Albert Rösti AfD
Albert Rösti hat sich vor acht Jahren mit dem mysteriösen AfD-Spender Henning Conle getroffen. Rechts der Wohnsitz von Conle am Zürichberg. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Conle lud Albert Rösti 2016 zu einem exklusiven Abendessen am Zürichsee ein.
  • Der Milliardär soll heimlich Millionen an die AfD gespendet haben.
  • Seine Immobilienfirma steht in der Kritik, Gebäude verfallen zu lassen.

Henning Conle gilt als einer der rätselhaftesten Unternehmer der Schweiz.

Ein Milliardär ohne Gesicht – es existiert kein öffentliches Bild von Conle. Sein Name tauchte jüngst in Zusammenhang mit einer politischen Spendenaffäre auf. Nau.ch berichtete.

Das Treffen mit der SVP-Spitze

Eine Recherche von «CH Media» zeigt nun: Bundesrat Albert Rösti hatte Conle bereits vor acht Jahren persönlich getroffen.

Damals, als Präsident der SVP Schweiz, nahm Rösti an einem exklusiven Abendessen teil. Organisiert wurde das Treffen von Conle und seinem Sohn.

Der Rahmen: ein Bootshaus in Stäfa am Zürichsee. Es kamen hochrangige Zürcher SVP-Politiker und Mitglieder der Mutterpartei zusammen.

Rösti bestätigt das Treffen auf Anfrage von «CH Media»: «Nach meiner Erinnerung waren rund zwanzig Personen anwesend. Es handelte sich um ein geselliges Beisammensein unter Parteifreunden.»

Danach habe er Conle, soweit ihm bekannt, nicht mehr persönlich getroffen.

Conles Verbindungen zur SVP sind belegt: Er sponserte 2017 das 100-Jahr-Fest der SVP Zürich.

In der Parteizeitung wurde er dafür namentlich erwähnt. Eine ungewöhnliche Sichtbarkeit für Conle, der sich sonst bewusst im Hintergrund hält.

Spenden an die AfD

Für die AfD soll der 81-jährige Immobilienmogul in diesem Jahr über einen Strohmann eine Wahlkampagne mit Millionenbeträgen finanziert haben.

Brisant: Wenn sich der Verdacht bestätigt, dass Conle die AfD heimlich finanziert hat, wäre dies nach deutschem Recht eine illegale Parteienfinanzierung.

Sollten Parteispenden von Privatpersonen ganz verboten werden?

Schon früher wurde Conle mehrfach als möglicher Financier der AfD genannt. So unterstützte er laut Recherchen 2017 – ebenfalls über Umwege – die Wahlkampagne von Alice Weidel.

Obwohl Conle als deutscher Staatsbürger gilt, ist er längst Schweizer. Vor zehn Jahren schätzte die «Bilanz» sein Vermögen auf 1,25 Milliarden Franken. Die Zeitschrift nahm ihn jahrelang in die Liste der reichsten Schweizer auf.

Die Sache mit dem Schweizer Pass

Gemäss «Bilanz» hat Conle für den Schweizer Pass eine Einbürgerungsgebühr von 49'000 Franken bezahlt. Doch plötzlich verschwand sein Name aus dem Ranking, die «Bilanz» löschte Archiveinträge – mutmasslich auf Conles Intervention.

Sein Vermögen machte Conle mit Immobilien. Der Milliardär verfügt über ein weit verzweigtes Netz an Firmen in der Schweiz, Deutschland, England und Österreich.

Seine Immobilienfirma Miwo verwaltet rund 2500 Mietobjekte – und hat den Ruf, Gebäude absichtlich verfallen zu lassen.

Dass Conles Lebensmittelpunkt in der Schweiz liegt, verrät sein Privatjet. Diesen hat Conle auf einem Miniflughafen in Deutschland stationiert, 40 Kilometer von Basel entfernt.

Dassault Falcon 900LX
Eine Dassault Falcon 900LX: So sieht der Privatjet von Henning Conle aus. - keystone

«CH Media» hat die Flugdaten der Dassault Falcon 900LX ausgewertet. Gemäss Bewegungsprofil steuerte Conles Jet in den vergangenen Jahren am häufigsten Zürich an. Und hier steht der Flieger auch am häufigsten für längere Zeit herum.

Privat nicht nur im Verborgenen

Nun steht fest: Conle hat in der Schweiz nicht «nur» gelebt. Sondern ein Netzwerk aufgebaut, das offenbar bis in die höchsten Kreise der Schweizer Politik reicht.

Das Abendessen mit Albert Rösti zeigt jedenfalls: Conle agierte nicht nur im Verborgenen – sondern suchte gezielt auch das Gespräch mit führenden Politikern.

Kommentare

User #2698 (nicht angemeldet)

Das einsame eS-Einhorn ist noch immer fuchsteufelswild.

User #3587 (nicht angemeldet)

Ich bin im 2016 auch zu einem Abendessen eingeladen worden. Der Gastgeber hiess Müller. Und auch im 2011 wurde ich zu einem Abendessen eingeladen. Die Gastgeberin hiess Weber.

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