Schweizer geben dieses Jahr noch mehr für Ferien aus
Eine Umfrage legt nahe, dass die meisten Schweizer das Land diesen Sommer nicht verlassen. Renommierte Reisebüros widersprechen.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer wollen laut Reisebüros auch diesen Sommer ins Ausland.
- Sie geben gar mehr Geld aus, als noch vor der Corona-Pandemie.
- Damit widersprechen die Reisebüros einer Umfrage, die das Gegenteil behauptet.
Einer Umfrage des Vergleichsportals Hellosafe zufolge wollen 70,2 Prozent der Schweizer diese Sommerferien nicht verreisen. Viele würden auf ein Reisedatum ausserhalb der Hauptsaison ausweichen. Andere hingegen würden wegen der Inflation gar ganz auf die Ferien verzichten.
Doch stimmt das überhaupt? Nau.ch hat bei mehreren Reisebüros nachgefragt. Sie alle widersprechen – klar und deutlich.
«Dieses Phänomen beobachten wir nicht», so etwa der Reisevermittler Tui auf Anfrage. Im Gegenteil sei die Nachfrage an begehrten Reisezeiten in diesem Jahr gar teils «grösser als vor der Pandemie».
«Ungebrochene Reiselust»
Auch Hotelplan gibt sich mit dem Buchungsstand für die kommenden Sommerferien zufrieden. «Wir spüren einen grossen Nachholbedarf und sehen, dass viele den diesjährigen Sommer im Ausland verbringen werden.»
Ähnlich klingt es vonseiten Kuoni. «Wir registrieren Buchungseingänge auf dem Niveau des Jahres 2019.» Von einer «ungebrochenen Reiselust» spricht indes Globetrotter. «Die hohe Nachfrage hat das Angebot sogar vielfach überstiegen.»
Schweizer geben dieses Jahr mehr aus für Sommerferien
Ein weiterer Trend, der sich abzeichnet: Schweizer geben für ihre Ferien mehr Geld aus, als vor der Pandemie. Und mehr, als noch letztes Jahr. Damals war das Leeren des Corona-Spar-Kässelis der Grund.
Kuoni spricht von ganzen zehn Prozent Zunahme, was Reisepreise angeht. «Teilweise wegen Preissteigerungen im Flugbereich. Teilweise, weil sich viele Kunden Upgrades in Hotels oder Transportmitteln gönnen.»
Ins gleiche Horn blasen Tui, Globetrotter und Hotelplan. Letzterer erklärt sich die Zunahme so: «Herr und Frau Schweizer wollen sich etwas leisten und entscheiden sich oft für ein höherklassiges Hotel. Oder sie bleiben statt einer Woche gleich zwei Wochen am Ferienort.»