Schweizer Tierschutz vermittelt Laborratten an Privathaushalte

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Lausanne,

Laborraten sollen eine zweite Chance bekommen: Der Schweizer Tierschutz möchte Nagetiere ohne weitere Verwendung an Privathaushalte vermitteln.

Ratten sind äusserst lernfähig und werden hauptsächlich für Verhaltensexperimente verwendet.(Symbolbild)
Ratten sind äusserst lernfähig und werden hauptsächlich für Verhaltensexperimente verwendet.(Symbolbild) - sda - KEYSTONE/WALTER BIERI

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EPFL will Versuchstieren ein zweites Leben ermöglichen.
  • So würden Laborratten bei verlorenem Verwendungszweck an Privathaushalte vermittelt.

Die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) will Laborraten, für die sie keine Verwendung mehr findet, ein zweites Leben ermöglichen. Die Hochschule hat mit dem Schweizerischen Tierschutz (STS) eine entsprechende Vereinbarung abgeschlossen. Gemäss dieser Vereinbarung gibt die EPFL Laborratten zur Adoption frei. Diese wurden gezüchtet oder für die Laborforschung verwendet, aber nicht länger gebraucht werden.

Die Hochschule übernimmt demnach die ersten 30 Tage auch einen Teil der Kosten für die Haltung. Der Schweizerische Tierschutz seinerseits sorgt für die Eingewöhnung der Tiere und verpflichtet sich, ihnen dauerhafte Besitzer zu vermitteln.

Ratte
Zwei Ratten in den Händen eines Menschen. - Keystone

2020 machten Ratten 9,5 Prozent aller Versuchstiere in der Schweiz aus und rangierten damit hinter Mäusen und Vögeln. In den Tierbehausungen der EPFL befinden sich aktuell rund 350 Vertreter der verschiedenen Arten. Die genaue Zahl richtet sich jedoch stets nach dem wissenschaftlichen Bedarf.

Lernfähige Tiere

Ratten seien äusserst lernfähig und würden hauptsächlich für Verhaltensexperimente verwendet, schreibt die EPFL in einer Mitteilung vom Montag. Diese ungewöhnlich geselligen, schlauen und neugierigen Tiere seien aufgrund ihres Verhaltens auch geschätzte Begleiter. Sofern sie denn die Zeit und den Platz erhielten, den sie brauchten.

In der ersten Zeit dürften nur einige wenige Ratten pro Monat vermittelt werden. Es könnten aber auch mehr werden, wenn sich das Programm bewähre, schreibt die EPFL. Ausserdem könnte dieses auf andere Tiere ausgeweitet werden, etwa auf Mäuse oder Zebrafische. Solange es sich nicht um gentechnisch veränderte Tiere handelt.

Laut dem STS besteht in der Schweiz auch für diese Arten eine Nachfrage nach Vermittlung. Ein vergleichbares Projekt wurde 2018 von der Universität Zürich in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Tierschutz in der Deutschschweiz lanciert. Dieses hat es ermöglicht, für mehr als 300 Ratten neue Besitzer zu finden.

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