Umwelt

Umwelt leidet: So oft wechseln Schweizer das Smartphone

Die Nachhaltigkeit im digitalen Sektor lässt noch zu wünschen übrig. Smartphones werden lediglich von einem Fünftel der Personen recycelt.

Smartphone
Gemäss einer Umfrage landen die grossen Namen in der Schweiz nur auf den hinteren Rängen bei Handy-Abos. (Symbolbild) - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Nur wenige Schweizer recyceln ihre Smartphones.
  • Das hat das Bundesamt für Statistik festgestellt.
  • Darunter leidet vor allem die Umwelt.

In der Schweiz behält fast jede zweite Person ihre alten Smartphones, Tablets oder Laptops zu Hause. Das hat das Bundesamt für Statistik festgestellt. Im digitalen Sektor steckt die Nachhaltigkeit damit noch in den Kinderschuhen.

Gibst du deine alten Elektronikgeräte zum Recycling?

Schätzungen zufolge werden zwischen zwei Drittel und 80 Prozent des digitalen CO2-Fussabdrucks von den Geräten der Endnutzenden verursacht. Das hält das Bundesamt für Statistik in einem am Montag veröffentlichten Bericht zur Internetnutzung fest. In der Schweiz verbrauchten Unterhaltungs- und Informationsmedien 8,2 Prozent des landesweiten Stroms.

Nachhaltigkeit beim Kauf und Entsorgen von Smartphones

Beim Kauf und Entsorgen von Smartphones, Tablets und Laptops sollte daher vermehrt auf Nachhaltigkeit geachtet werden. Der Grossteil des CO2-Fussabdrucks entsteht bei der Geräteherstellung, nicht in der Einsatzphase. Bei Smartphones ist die Herstellung für mindestens 80 Prozent des gesamten CO2-Fussabdrucks verantwortlich.

Die Bilanz von Smartphones ist zudem besonders ungünstig, da sie während äusserst kurzer Zeit genutzt werden. In der Schweiz beläuft sich ihre Einsatzdauer laut dem Bericht schätzungsweise auf zwei bis drei Jahre.

Heisst: Schweizer ersetzen ihr Smartphone alle zwei bis drei Jahre.

Smartphones
Smartphones werden öfter durchgetauscht, als für die Umwelt gut ist. Warum nicht mal ein Refurbished-Gerät, statt ein neues Telefon zu kaufen? - Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Wichtige Schritte zur Minimierung der Umweltauswirkungen der Digitalisierung wären es, die effektive Einsatzdauer von Geräten zu verlängern. Ausserdem sollte das Recycling der darin enthaltenen Rohstoffe gefördert werden.

Laut der BFS-Erhebung lassen jedoch 48 Prozent der Internetnutzenden ihr altes Smartphone in einer Schublade schlummern. Bei Laptops oder Tablets ist dieser Anteil mit 44 Prozent nur leicht tiefer.

Lediglich ein Fünftel recycelt

Bei ungenutzten Desktop-Computern sind die Verhaltensweisen etwas anders. Ein Viertel der Personen bewahrt sie zu Hause auf, während 45 Prozent sie als Elektroschrott entsorgen. Smartphones werden lediglich von einem Fünftel der Personen recycelt bzw. als Elektroschrott entsorgt, Laptops und Tablets von 25 Prozent.

Lediglich ein Fünftel der Personen gab in der Umfrage an, seinem alten Mobilgerät so ein zweites Leben geschenkt zu haben. Die Schweiz schneide im internationalen Vergleich gut ab. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei den Konsumenten europaweit sei noch wenig vorhanden, schreibt das BFS.

Kommentare

User #1263 (nicht angemeldet)

Leider können gelöschte Daten wiederbelebt werden. Das ist der Grund.

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