Philip C. Brunner (SVP): Nein zum Stromgesetz am 9. Juni
Philip C. Brunner spricht sich für ein Nein zur Stromgesetz-Vorlage aus. Das Potenzial von Windkraft und Sonnenenergie sei nicht ausreichend. Ein Gastbeitrag.
Das Wichtigste in Kürze
- Philip C. Brunner (SVP) äussert sich im Gastbeitrag zur Stromgesetz-Vorlage.
- Bei Annahme der Vorlage sei für alle Konsumenten mit «massiv höheren Kosten» zu rechnen.
- Die Vorlage lehnt er ab, auch die Kernenergie sollte zur Stromerzeugung zulässig sein.
Ständig genügend benötigten Winterstrom mit Solar- und Windanlagen zu erzeugen, ist nicht möglich. Es wird zwar behauptet, dass Windräder im Winter viel Energie bringen. Die jeweils prognostizierten Zahlen der Energiegewinnung wurden leider kaum erreicht. Dazu kommt, dass die Windkraftanlagen zukünftig mit bis zu 60 Prozent Steuergeldern subventioniert werden sollen.
Das heisst: Man baut mit viel Geld Windräder, die das Energieproblem nicht lösen und dazu noch unsere wunderschöne Landschaft massiv verschandeln. So gibt es im aktuellen Stadtrat von Zug leider Leute, die sich ernsthaft eine Windkraftanlage auf dem Zugerberg vorstellen können, und dazu Kantonsräte, die diesen Standort auch in die kommenden Richtplanrevisionen einbringen wollen. Das will ich nicht.
Potenziale von Wasserkraft und Solarstrom werden überschätzt
Auch die Wasserkraft als Strom-Back-up wird überschätzt. «Nant de Drance» im Jahre 2022 im Wallis eröffnet, ist eines der leistungsstärksten Pumpspeicher-Kraftwerke Europas. Es produziert bei kompletter Entleerung nur so viel Strom wie das Kernkraftwerk Gösgen an einem Tag.
Die Gewinnung von Solarstrom in den Bergen im Winter sei sehr effizient, wird gesagt. Aber auch in den Bergen scheint im Winter die Sonne nur halb so lang wie im Sommer. Das heisst, wir haben im Winter potenziell nur halb so viel Sonnenenergie.
Für die Produktion von Flatterstrom aus Solar- und Windkraftanlagen müssen die Netze stark ausgebaut werden. Die Kosten dafür bezahlen wir Konsumenten mit dem Netzzuschlag, der heute schon gegen 50 Prozent der Stromrechnung ausmacht. Die einzige realistische Lösung ist die Veränderung der Bundesverfassung bezüglich der Stromproduktion. Sie hat umwelt- und klimaschonend zu erfolgen. Alle klimaschonenden Arten der Stromerzeugung müssen zulässig sein. Dazu gehört auch die Kernenergie.
Stromgesetz-Vorlage macht die Haushalte ärmer
Mein Fazit: Die Annahme des Mantelerlasses am 9. Juni 2024 ist der völlig falsche Weg. Das führt vor allem zu massiv höheren Kosten bei allen Konsumenten. Bei Annahme der Vorlage werden wir einmal so wie bei den Krankenversicherungsprämien heute ärmere Haushalte und dazu noch die Industrie subventionieren müssen. Deshalb stimme ich am 9. Juni mit Überzeugung NEIN zum neuen Stromgesetz.
Zum Autor: Philip C. Brunner ist Zuger Kantonsrat. Ausserdem ist er Mitglied des Grossen Gemeinderats der Stadt Zug. Von Beruf ist er unter anderem Verwaltungsratspräsident der Parkleitsystem Zug AG.