Elektroauto: EU setzt Extrazölle auf chinesische E-Autos durch
Die Europäische Union macht ernst. Trotz Widerstand aus Deutschland werden ab dem 31. Oktober 2024 zusätzliche Zölle auf das Elektroauto aus China erhoben.
Wie «Heise» berichtet, hat die EU-Kommission die notwendige Verordnung beschlossen, um Extrazölle auf chinesische E-Autos durchzusetzen. Diese Massnahme tritt am kommenden Donnerstag in Kraft.
Die Höhe der Zölle variiert je nach Hersteller. Für E-Autos des Herstellers BYD gilt nun künftig eine Extra-Abgabe in Höhe von 17,0 Prozent, wie aus der Verordnung hervorgeht.
Andere Hersteller sehen sich mit ähnlichen oder sogar höheren Abgaben konfrontiert.
Extrazölle auf das Elektroauto: Begründung der EU-Kommission
Die EU-Kommission sieht in den Zöllen eine Notwendigkeit zum Schutz der europäischen Autoindustrie. Diese Einschätzung basiert auf umfangreichen Untersuchungen.
Diese Untersuchungen ergaben erhebliche Preisvorteile für chinesische Hersteller. «Heise» berichtet: «Demnach können chinesische Elektroautos normalerweise rund 20 Prozent günstiger angeboten werden als in der EU hergestellte Modelle».
Diese Preisdifferenz wird auf unfaire Subventionen zurückgeführt.
Die EU hatte bereits im Juli vorläufige Ausgleichszölle eingeführt. Die jetzige Entscheidung macht diese Massnahmen permanent und unterstreicht die Entschlossenheit der EU in dieser Angelegenheit.
Elektroauto: Reaktionen und mögliche Konsequenzen
Die Reaktion Chinas auf diese Massnahme bleibt abzuwarten. Die Regierung in Peking wirft der EU Protektionismus vor und drohte in der Vergangenheit, insbesondere mit höheren Zöllen.
Diese Drohung könnte besonders deutsche Autobauer treffen. Die deutsche Automobilindustrie zeigt sich besorgt.
«Heise» zitiert den Verband der Automobilindustrie: «Durch die Zölle wachse nicht nur das Risiko eines beiderseitigen Handelskonflikts weiter an. Sondern auch die Fahrzeuge würden sich für die Verbraucherinnen und Verbraucher verteuern».
In Brüssel wiederum gibt es die Einschätzung, diese Position sei vor allem von Top-Managern der Autobauer geprägt. Hier wird den Managern vorgeworfen, kurzfristige Gewinne über langfristige Industrieinteressen zu stellen.