Prinz Harry packt im Bespitzelungsprozess über «akute Paranoia» aus!
Prinz Harry sagt vor dem Gericht in London gegen den Medienkonzern Mirror Group Newspapers aus. Dessen Methoden führten dazu, dass er niemandem mehr traute.
Das Wichtigste in Kürze
- Prinz Harry muss heute vor Gericht aussagen.
- Der Royal erhebt in seiner Zeugenaussage heftige Vorwürfe gegen die britischen Medien.
Während Prinz Harry (38) im Zeugenstand des Obersten Gerichtshofs steht, veröffentlichen Medien wie die «BBC» Auszüge aus seiner Zeugenaussage. Sie zitieren aus einer 49-seitigen schriftlichen Zeugenaussage, die zum Start der Gerichtsverhandlung vorgelegt worden sei.
Der Royal geht gegen den Medienkonzern Mirror Group Newspapers (MGN) vor. Er ist einer von mehreren Klägern, die dem Verlag illegale Informationsbeschaffung vorwerfen.
Prinz Harry spricht von Abwärtsspirale
Vor Gericht beschreibt der jüngste Sohn von König Charles III. (74), wie die britischen Boulevardmedien seinen Charakter schufen. Er leide bis heute noch darunter. «Sie drängen Menschen dazu, die Rollen zu spielen, die am besten zu ihnen passen und die möglichst viele Zeitungen verkauft.»
Er sei als «Betrüger», «minderjähriger Trinker» und «Dummkopf» abgestempelt worden. «Als Teenager (...) hatte ich schliesslich das Gefühl, dass ich vielen der Schlagzeilen und Stereotypen gerecht wurde, die sie mir aufdrängen wollten. Hauptsächlich, weil ich dachte, dass sie diesen Blödsinn über mich und die Menschen drucken würden».
Es sei eine «Abwärtsspirale» gewesen. «Wenn ich jetzt zurückdenke, ist ein solches Verhalten von ihrer Seite absolut abscheulich.»
Prinz Harry litt unter Paranoia
Zudem hatte Prinz Harry das Gefühl, dass die Boulevardmedien wollten, dass er Single ist. «Weil ich für sie viel interessanter war und mehr Zeitungen verkaufte». Die Hackerangriffe auf sein Telefon hätten nicht nur ihn, sondern auch seine Beziehungen beeinträchtigt. «Ich würde sagen, dass ihre Handlungen jeden Bereich meines Lebens beeinflusst haben. Es löste in meinen Beziehungen ein grosses Mass an Paranoia aus. Ich wurde sofort misstrauisch gegenüber jedem, der in einer Geschichte über mich genannt wurde.» Schliesslich hatte er das Gefühl, niemandem mehr vertrauen zu können.
Er habe oft in Angst gelebt. «Mir ist jetzt klar, dass meine akute Paranoia, ständig überwacht zu werden, doch nicht fehl am Platz war. Als Kind, im Teenageralter, wurde ich die meiste Zeit meines Lebens von der Presse angegriffen, bis heute», betonte der Prinz.
Es wird erwartet, dass Harry auch morgen noch einmal im Zeugenstand stehen wird.