SVP: Hans-Ueli Vogt verteidigt seine zurückhaltende Art im TV
Hans-Ueli Vogt nimmt als einziger der Kandidaten der SVP die Einladung des SRF-Clubs an und nutzt dort die Chance geschickt, um seine Kandidatur zu promoten.
Das Wichtigste in Kürze
- Hans-Ueli Vogt diskutiert im SRF-Club, über die nötigen Kompetenzen eines Bundesrats.
- Er nutzt die Gelegenheit als einziger Kandidat, um seine Kandidatur zu stärken.
«Ich bin nicht hierhin gekommen, um meine Kandidatur zu promoten», bremst Hans-Ueli Vogt SRF-Moderatorin Barbara Lüthi während der Diskussion. Doch da die anderen vier Kandidaten der SVP die Einladung des «SRF Clubs» ablehnten, nutzte der Zürcher Bundesratskandidat die Chance, um genau dies zu tun.
Vogt wehrte sich etwa gegen den Stempel des «Verlegenheitskandidaten» – sieht sich aber durchaus als Überraschungskandidaten. Was er aber als Lob für sich und seine Zürcher Sektion versteht: «Wir haben es ja geschafft, dass das vorher niemand herausgefunden hat. Alle, die jemals in Gremien gearbeitet haben, wissen, dass dies eine Leistung ist.»
Wer ihn als Verlegenheitslösung bezeichne, setze ihn von den Qualitäten her herab. Vogt zeigt sich überzeugt, die nötigen Qualitäten mitzubringen. Dies zwar primär von seiner beruflichen Laufbahn, aber auch von seinen zehn Jahren politischer Tätigkeit.
Hans-Ueli Vogt überzeugt: «Ich habe die nötige Härte»
Die Debattenführerin konfrontierte den Kandidaten mit einem Zitat der Weltwoche, dem sensiblen Vogt fehle ganz offensichtlich die politische Härte. «Es kommt darauf an, was mit Härte gemeint ist», verteidigt sich der Rechtsprofessor. In diesem Kontext – und wegen des Absenders – denke er da an einen Trump, Putin oder Bolsonaro im Sinne von: «Je weniger ich verstehe, desto mehr rede ich und desto lauter rede ich.»
Wenn dies die Anforderungen an das Amt als Bundesrat seien, dann verzichte er dankend, gibt Vogt offen zu. Falls Härte aber bedeute, dass seine Überzeugungen, wie man das Land führen möchte, im Inneren stabil seien, «dann habe ich die nötige Härte».
Vogt über SVP: «Bundesrat ist kein Vertreter einer Partei oder Ideologie»
Als Jurist sieht sich Vogt als Generalist und sei gut im strukturierten Denken, was auch die hohe Dichte an Juristen im Bundesrat erklären könnte. Er sehe ausserdem einen Bundesrat nicht als Vertreter seiner Partei und schon gar nicht einer Ideologie. «Ideologie heisst ja, sein Denken ist nicht von Vernunft, sondern von einer übergeordneten Vorstellung geprägt. Das finde ich sowieso nicht gut.»
Aber abgesehen davon sei es logisch, dass man Überzeugungen und Werte habe. Aus diesem Grund sei er in die SVP und überhaupt in die Politik eingestiegen, argumentiert Vogt. In diesem Sinne trete man zwar in den Bundesrat als eine Person mit starken politischen Überzeugungen und Werte. Diese vertrete man dann im Bundesrat, aber nicht, weil sie so im Parteibuch der SVP aufgeführt sind.