SVP-Nationalrat Hans-Ueli Vogt tritt per Ende 2021 zurück
Der Zürcher SVP-Nationalrat Hans-Ueli Vogt tritt zurück. Das Parlament sei nicht der Ort, wo er seine Fähigkeiten optimal einsetzen könne.
Das Wichtigste in Kürze
- Hans-Ueli Vogt tritt Ende Jahr als SVP-Nationalrat zurück.
- Im Parlament könne er seine Stärken nicht optimal einsetzen.
- Er arbeite gründlich, detailgetreu und analytisch.
Der Zürcher SVP-Nationalrat Hans-Ueli Vogt tritt per Ende Jahr zurück. Er wolle sich künftig wieder stärker auf seine Tätigkeiten als Jurist konzentrieren, sagte Vogt in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Seit November 2015 war Vogt im Amt.
Er sei sich in den letzten zwei Jahren immer mehr bewusst geworden, dass er sich auf seine Stärken konzentrieren möchte. Er sei als Jurist und Professor für Privat- und Wirtschaftsrecht jemand, der gründlich, detailgetreu und analytisch arbeite. Dies habe er nicht wirklich im Parlament so einbringen können, sagt er.
Fühlt sich wie Tennisspieler auf Fussballplatz
Er sei konstruktiv und an Lösungen interessiert. Im Generieren von Aufmerksamkeit sei er weniger gut. Er habe darum erkannt, dass das Parlament nicht der Ort sei, wo er seine Fähigkeiten optimal einsetzen könne.
Er habe Politik immer mit Sport verglichen. Vogt fühle sich wie ein Tennisspieler auf einem Fussballplatz. «Ich kann schon auch einen Pass spielen. Aber viel besser bin ich auf einem Tenniscourt», sagte der 51-jährige Vogt.
Bevor der Zürcher 2015 sein Amt im Bundeshaus antrat, hatte er im Zürcher Kantonsrat einen Sitz inne. Während dieser Zeit habe er zwar auch schon erfahren, wie ein politisches Engagement läuft. Er wusste, worauf er sich im Bundeshaus einlassen würde.
Dass er nun erst gemerkt hat, dass es nicht zu ihm passe, sei ein Prozess gewesen. «Die ganze Sache ist nicht schwarzweiss. Wenn die politische Tätigkeit zum Beispiel nur aus Kommissionsarbeit bestanden hätte, dann hätte ich noch länger weitergemacht», so Vogt.
Vogt war Teil der gescheiterten Selbstbestimmungsinitiative
Obschon die Selbstbestimmungsinitiative 2018 scheiterte, habe er die Erfahrung äusserst positiv empfunden. «Ich vertrat aber ein Anliegen, das ich in allen Details kannte und von dem ich das Stimmvolk überzeugen wollte. Das hat mir unendlich viel Spass gemacht», sagt Vogt. Es habe aber seit einiger Zeit keine Geschäfte mehr gegeben, bei denen er eine ähnliche Schlüsselrolle hätte übernehmen können.
Er sei aber weiterhin mit der Position der SVP einverstanden. Allein die Art, wie die Polpartei politisiere, liege ihm nicht: «Ich kann das auch, aber diese Art zu arbeiten entspricht nicht meinem Naturell.»