Transplantationsgesetz

Transplantationsgesetz: Argumente für neue Regelung der Organspende

Stefan Schönbächler
Stefan Schönbächler

Bern,

Das neue Transplantationsgesetz soll für höhere Organspende-Raten sorgen. Grundsätzlich sei die Mehrheit der Bevölkerung schliesslich für eine Organentnahme.

Transplantationsgesetz
Mit dem neuen Transplantationsgesetz wird die Spenderkarte im Portemonnaie überflüssig. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 15. Mai 2022 wird über das neue Transplantationsgesetz abgestimmt.
  • Befürworter betonen, dass die Mehrheit der Bevölkerung einer Organspende zustimmen würde.
  • Der Bedarf an Spendeorganen sei derzeit bei Weitem nicht gedeckt.

Am 15. Mai 2022 stimmt die Schweiz über die «erweiterte Widerspruchslösung» bei Organspenden ab – das neue Transplantationsgesetz. Diese ist ein Gegenvorschlag zur Initiative «Organspende fördern – Leben retten».

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Das neue Transplantationsgesetz will den Menschen auf der Warteliste bessere Chancen auf Spendeorgane verschaffen. - keystone

Die ursprüngliche Initiative wurde von der Jeune Chambre Internationale (JCI) ins Leben gerufen. Gestützt wird sie von Swisstransplant, der Schweizerischen Nationalen Stiftung für Organspende und Transplantation. Für ein Ja sind auch Grüne, SP und FDP.

Transplantationsgesetz will Anzahl der Spenden erhöhen

Grundsätzlich will man mit der Initiative und dem jetzigen Gegenvorschlag die Anzahl der gespendeten Organe erhöhen. Der Bedarf für Spenderorgane ist weit grösser als die möglichen Organentnahmen. Dabei sei Potenzial für mehr Spenden vorhanden, die Mehrheit der Bevölkerung stimmt laut Umfragen einer Organentnahme zu. Eine Widerspruchslösung würde die vorliegende Problematik lösen.

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Spendeorgane werden teilweise durch die Rega transportiert. - keystone

Für die Befürworter ist die Widerspruchslösung ethisch vertretbar. Bundesrat und Parlament berücksichtigen in ihrem Gegenvorschlag die Angehörigen von potenziellen Spendern auch weiterhin. Sie können eine Spende ablehnen, sobald sie vermuten, dass die betroffene Person dagegen gewesen wäre. Hat die betroffene Person ihren Willen nicht festgehalten und sind keine Angehörigen erreichbar, ist eine Organentnahme ausgeschlossen.

Das neue Vorgehen im Transplantationsgesetz soll die Angehörigen somit auch von schwierigen Entscheidungen schützen. Liegt kein dokumentierter Wille vor, kann man davon ausgehen, dass die betroffene Person informiert war und einer Entnahme zustimmte.

Ein bewährtes System

Im Ausland habe sich die Methodik bewährt. Die Mehrheit der europäischen Länder hat eine gesetzliche Widerspruchslösung. Die Zahl der Organspenden sei denn auch höher als in der Schweiz.

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Im Ausland ist der Anteil der Organspenden höher als in der Schweiz. - keystone

Den Befürwortern geht es darum, möglichst alle Personen spenden zu lassen, die spenden wollen. Organspenden könnten die Lebensqualität von Schwerkranken verbessern oder sogar Leben retten.

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