Belgische Polizei löst Protest am Rande des EU-Gipfels auf
Die belgische Polizei hat am Rande des EU-Gipfels in Brüssel einen Protest gegen Frankreich aufgelöst.
Das Wichtigste in Kürze
- Demonstration gegen Frankreichs Rolle in Kamerun.
Rund hundert Menschen demonstrierten am Freitag an einer Stacheldraht-Absperrung gegen die Rolle des Landes in seiner ehemaligen Kolonie Kamerun. Die Polizei, die auch mit berittenen Beamten vor Ort war, setzte Tränengas ein, um die Menschen zurückzudrängen. Die Demonstranten bewegten sich dann langsam und singend von dem Gipfelort weg.
Vertreter der Opposition in Kamerun und Aktivisten beschuldigten Frankreich, Kamerun weiter zu dominieren und sich zu bereichern. Die Aktivistin Caroline Pegang sagte, sie fühle sich inspiriert durch die Debatte in der EU über Rechtsstaatlichkeit. EU-Ratspräsident Charles Michel hatte zum Auftakt des Brüsseler Finanzgipfels gefordert, die Beachtung rechtsstaatlicher Prinzipien künftig im EU-Haushalt zu verankern.
«Das ist für das europäische Projekt wesentlich», sagte Pegang, «aber auch für Afrika». Im französischsprachigen Afrika gebe es keine Rechtsstaatlichkeit. «Und Frankreich hält weiter das Knie auf Afrikas Nacken.»
Frankreichs Kolonien in West- und Zentralafrika waren in den 1960er Jahren unabhängig geworden. Paris unterhält zu den Ländern weiter teils enge Beziehungen im wirtschaftlichen und militärischen Bereich.