Bundestagswahl: CDU & AfD legen in erster Umfrage nach Attacke zu
Die Bundestagswahl am 23. Februar wird geprägt von der Messerattacke in Aschaffenburg. Die Gewinner sind CDU/CSU und die AfD.
Das Wichtigste in Kürze
- Die CDU/CSU knackt die 30 Prozent und auch die AfD kann zulegen.
- Dies zeigt sich in der ersten Umfrage seit der Messerattacke in Aschaffenburg (D).
- SPD und Grüne verlieren je ein halbes Prozent.
- Die FDP könnte an der Fünfprozent-Hürde scheitern.
Nur 27 Tage vor der Bundestagswahl zeigen die neuesten INSA-Umfragen eine Veränderung bei allen Parteien. Dies ist das erste Meinungsbild seit dem tragischen Vorfall in Aschaffenburg, bei dem ein afghanischer Mann zwei Menschen tötete.
Die schockierende Tat hat das Thema Migration wieder ins Zentrum des Wahlkampfes für die Bundestagswahl vom 23. Februar gerückt. Sie beeinflusst nun auch die Umfragewerte der Parteien.
CDU/CSU knackt erneut 30 Prozent, AfD legt zu
Die Union scheint von dieser Entwicklung zu profitieren: Sie gewinnt einen Prozentpunkt hinzu und erreicht damit erneut die wichtige Marke von 30 Prozent. Von den Befragten gaben 22 Prozent an, bei der Bundestagswahl sicher für die Union stimmen zu wollen. Ihr maximales Potenzial liegt aktuell bei beeindruckenden 48 Prozent.
Aber nicht nur die Union kann zulegen – auch die AfD gewinnt dazu. Die Rechtspopulisten kommen im aktuellen Meinungstrend auf 22 Prozent (+ 0,5). 17 Prozent der Befragten sind sich sicher, dass sie die AfD wählen wollen. Das maximale Potenzial der Partei liegt momentan bei 29 Prozent.
Im Gegensatz dazu verlieren SPD und Grüne jeweils einen halben Prozentpunkt: Die SPD kommt damit nur noch auf 15,5 Prozent, die Grünen landen bei 12,5 Prozent. Doch für die SPD gibt es auch einen Hoffnungsschimmer: Ihr Wählerpotenzial wächst um drei Prozentpunkte und liegt jetzt bei zusätzlich möglichen 24 Punkten.
Bundestagswahl: FDP und Linke zittern um Einzug
Auch FDP und Linke haben zu kämpfen. Beide Parteien verlieren jeweils einen halben Punkt und liegen nun unter der kritischen Marke von fünf Prozent. Damit wären sie nach aktuellem Stand nicht im neuen Bundestag vertreten.
Die grössten Verluste verzeichnet das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit einem Minus von einem ganzen Punkt. Dies ist das grösste Minus dieser Woche. Damit kommt das BSW zwar noch auf sechs Prozent, muss aber ebenfalls um den Einzug in den Bundestag bangen.
«FDP, BSW und Linke kämpfen mit der Fünf-Prozent-Hürde», sagt INSA-Chef Hermann Binkert zu «Bild». «Keine dieser drei kleineren Parteien ist sicher drin, keine ist sicher draussen.»
Trotzdem gibt es für die Bundestagswahl noch Hoffnung für diese Parteien, nämlich bei den «potenziellen Stimmen». Damit sind Wählerinnen und Wähler gemeint, die sich immerhin vorstellen könnten, die betreffende Partei zu wählen. Gemäss Umfrage könnte die FDP diesbezüglich sogar auf maximal 19,5 Prozent kommen. Die Linke erreicht maximal 14,5 Prozent und das BSW 17 Prozent.
Die sonstigen Parteien kommen im aktuellen INSA-Meinungstrend zusammen auf fünf Prozent (+ 0,5).