Peking weist Vorwürfe der Nato zurück und betont seine Neutralität im Ukraine-Konflikt.
Jens Stoltenberg
China kritisierte scharf Nato-Chef Jens Stoltenbergs Aussage, Peking müsse für seine Haltung im Ukraine-Krieg möglicherweise Kosten tragen. (Archivbild) - keystone

China hat die Äusserung von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, Peking müsse für seine Haltung im Ukraine-Krieg vielleicht Kosten tragen, scharf kritisiert. Die Nato sollte sich selbst reflektieren, anstatt willkürlich China übel nachzureden. Das sagte Aussenamtssprecher Lin Jian am Dienstag in Peking.

Stoltenberg hatte China in einer Rede während eines USA-Besuchs vorgeworfen, nach aussen den Eindruck erwecken zu wollen, sich in dem Konflikt zurückzuhalten, um Sanktionen zu vermeiden und den Handel am Laufen zu halten. «Aber die Realität ist, dass China den grössten bewaffneten Konflikt in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg befeuert», sagte Stoltenberg. Gleichzeitig wolle Peking aber gute Beziehungen mit dem Westen halten. «Nun, Peking kann nicht beides haben», sagte er.

Kosten für Chinas Kurs?

An einem bestimmten Punkt müssten die Alliierten Kosten verlangen. Dies, falls China seinen Kurs nicht ändere, sagte der Norweger. Das chinesische Aussenamt betonte jedoch wiederum: China sei nicht der Verursacher des Krieges.

Peking gilt als stärkster Verbündeter Moskaus, weil es Russland durch seine vermeintlich neutrale Haltung auf internationaler Bühne in seinem Angriffskrieg den Rücken stärkt. Für die zurückliegende Friedenskonferenz in der Schweiz hatte China abgesagt. Betont aber, sich für Gespräche zur Beendigung des Konflikts einzusetzen.

Die USA sanktionierten bereits mehrere chinesische Firmen, weil diese nach Ansicht Washingtons Russland wichtige Technologie für den Rüstungsbau und damit für den Krieg lieferten. China fordere «relevante Parteien» auf, damit aufzuhören, Schuld zuzuweisen und Öl ins Feuer zu giessen, und dafür ernsthaft etwas konkret für eine politische Beilegung der Krise zu unternehmen, sagte Lin.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Jens StoltenbergHandelFeuerNATOUkraine KriegKrieg