Chinas Autobauer sind Europäern auf den Fersen
Immer mehr technologische Entwicklungen in der Auto-Branche kommen aus China. Hingegen verlieren gestandene Länder an Innovationskraft.
Das Wichtigste in Kürze
- Chinesische Autobauer entwickeln immer mehr neue Technologien.
- Hingegen sinkt die Innovationskraft bei den Japanern und US-Amerikanern.
Weniger Innovation
«Damit entwickelt sich die chinesische Automobilindustrie zunehmen zu Innovationstreibern, die insbesondere in den Zukunftsfeldern wie E-Mobilität und Vernetzung Schlüsselkompetenzen aufbauen», erklärt CAM-Chef Stefan Bratzel der Nachrichtenagentur AWP. Hinter China kommt Japan (17 Prozent Anteil) und die USA (11 Prozent). Beide Länder haben gegenüber dem Vorjahr Federn lassen müssen.
Aber eben, auch die Chinesen Punkten. In allen Bereichen. Alleine der Autobauer NextEV steuerte rund 50 Innovationen bei. Bald bringt er das erste E-Auto auf den Markt.
Noch vor zehn Jahren haben Europäer über Autos aus China gelacht. Kein Wunder: Sie waren unsicher, trinkfreudig und schlecht verarbeitet. Und im schlimmsten Fall noch ein Plagiat. Kein Vergleich zu den Fahrzeugen aus dem alten Kontinent.
Für die Studie wurden Innovationen von 35 Autokonzernen weltweit untersucht. Diese brachten 1223 relevante Neuerungen hervor. Das sind zwölf Prozent weniger als noch im Vorjahr. Beispiele dafür sind etwa der Staupilot von Audi oder ein neues Parkassistenzsystem von BMW.
Zeiten ändern sich. Plagiate findet man nur, wenn man wirklich sucht. Und bei der Technik haben die Chinesen Vollgas gegeben. Dies zeigt eine Studie des deutschen Center of Automotive Management (CAM). Demnach kamen letztes Jahr 32 Prozent der Produktneuheiten in der Auto-Industrie von deutschen Autobauern. Doch schon 18 Prozent aus China. Zum Vergleich: Zwei Jahre zuvor waren es noch neun Prozent.
Bei der E-Mobilität gibt man in Fernost Vollgas: Bis 2020 will China 84 verschiedene E-Autos produzieren. In der Autonation Deutschland sind es nur 29. BMW hat sogar angekündigt, ein E-Auto in China produzieren zu lassen.