Donald Trump kündigt US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte an
Ab Montag werden weitere US-Zölle verhängt. Schon in den Tagen danach folgen die nächsten.
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Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump verhängt ab Montag weitere US-Zölle von 25 Prozent.
- Weitere sollen in den kommenden Tagen folgen.
- Laut dem US-Präsidenten sollen die Zölle alle Länder betreffen.
Die USA werden nach Angaben ihres Präsidenten Donald Trump ab Montag Zölle von 25 Prozent auf Importe von Stahl und Aluminium verhängen. Zudem kündigte er für Dienstag oder Mittwoch die Verhängung weiterer Zölle an.
Die Ankündigungen machte Trump am Sonntag im Gespräch mit Medienschaffenden während seines Fluges zum Super Bowl – dem US-Football-Finale – in New Orleans. Sie sollen alle Länder betreffen, sagte Trump weiter. Ausnahmen würden auch nicht für die Nachbarn Kanada und Mexiko gelten.
Trump erklärte ausserdem auf dem Flug zum Super Bowl, dass er «gegenseitige Zölle» (reciprocal tariffs) ankündigen werde. Das bedeutet, dass die USA Importzölle auf Produkte erheben würden, wenn ein anderes Land Zölle auf US-Waren verhängt. «Ganz einfach: Wenn sie uns etwas berechnen, berechnen wir ihnen etwas», erklärte der US-Präsident.
Auf die Frage eines Reporters, wann die Zölle in Kraft treten würden, antwortete Trump: «nahezu sofort.» Die neuen Abgaben für Stahl und Aluminium werde er demnach am Montag verkünden, die anderen «wahrscheinlich am Dienstag oder Mittwoch».
Zölle nach abgewendetem Handelskrieg
Erst Anfang der Woche konnte ein nordamerikanischer Handelskrieg mit ungewissen Folgen für die Weltwirtschaft vorerst abgewendet werden. Trump liess sich nur wenige Stunden vor dem Inkrafttreten von angedrohten Strafzöllen in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada auf Zugeständnisse vor allem zur Grenzsicherung ein. Dafür schob er die Handelsbeschränkungen mindestens 30 Tage auf.
In Bezug auf den wirtschaftlich mächtigen Rivalen China liess der US-Präsident aber nicht mit sich reden: Strafzölle von zehn Prozent auf alle chinesischen Waren traten am Dienstag in Kraft.
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Nach seinem Wiedereinzug ins Weisse Haus hatte Trump zudem seine Zoll-Drohung gegen die Europäische Union erneuert. Trump will die USA als Produktionsstandort stärken und das Handelsdefizit mit Europa abbauen.
EU geschlossen
Die EU hatte sich zuletzt bei einem Gipfel in Brüssel entschlossen gegenüber Trump gezeigt. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigten europäische Gegenmassnahmen an, sollten die USA zusätzliche Zölle auf EU-Waren erheben.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zeigte sich verhandlungsbereit. «Wir werden bereit sein für schwierige Verhandlungen, wo es nötig ist, und Lösungen finden, wo es möglich ist», kündigte von der Leyen am Dienstag bei einer Rede vor EU-Botschafterinnen und -Botschaftern in Brüssel an.
Von EU-Diplomaten hiess es, die Europäische Kommission habe bereits vor längerer Zeit mögliche Gegenmassnahmen vorbereitet. In der ersten Amtszeit Trumps hatte die EU neue Abgaben auf Stahl- und Aluminiumprodukte aus Europa unter anderem mit Sonderzöllen auf Bourbon-Whiskey, Harley-Davidson-Motorräder und Jeans gekontert. Wie stark die EU diesmal reagiert, soll von der konkreten Zollentscheidung Trumps abhängen.