Donald Trump vs. Joe Biden. Darum geht es im letzten TV-Duell
Amtsinhaber Donald Trump und sein Herausforderer Joe Biden treten in der Nacht auf Freitag (3 Uhr Schweizer Zeit) im letzten Fernsehduell gegeneinander an.
Das Wichtigste in Kürze
- Diese Nacht Schweizer Zeit findet das letzte TV-Duell zwischen Trump und Biden statt.
- In Nashville werden aber deutlich strengere Regeln gelten als noch beim letzten Mal.
- Vor allem für Trump geht es darum, noch unentschlossene Wähler von sich zu überzeugen.
Eineinhalb Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl treten Donald Trump und Joe Biden im letzten Fernsehduell gegeneinander an. Die Debatte findet in der Nacht auf Freitag (3 Uhr Schweizer Zeit) statt. Nach der chaotischen ersten TV-Debatte gelten bei dem in Nashville im Südstaat Tennessee ausgetragenen Duell strikte Regeln.
Beim ersten TV-Duell Ende September war Trump seinem Rivalen pausenlos ins Wort gefallen. In der Folge kündigte die für die Organisation der Debatten zuständige Kommission Regelverschärfungen an. So wird das Mikrofon des einen Kandidaten zeitweise stummgeschaltet, während der andere Kandidat spricht.
Zu jedem neuen Themenkomplex dürfen Trump und Biden wie gehabt jeweils zwei Minuten Stellung nehmen. Dabei wird jetzt nur das Mikrofon des Kandidaten eingeschaltet sein, dem der Moderator das Wort erteilt.
Für jedes Thema sind rund 15 Minuten Gespräch vorgesehen. Für den Grossteil werden daher beide Mikrofone eingeschaltet bleiben, um einen Austausch der Ideen zu gewährleisten, wie die Kommission erklärte.
Donald Trump dürfte Bidens Sohn unter Beschuss nehmen
Laut nationalen Umfragen liegt Biden weiterhin in Führung. Und in jenen Swing States, die Trump 2016 für sich entscheiden konnte, zeichnet sich ein enges Rennen ab. In Michigan und Pennsylvania hat Biden gemäss Umfragen sogar einen Vorsprung von jeweils über 6 Prozent.
Das letzte TV-Duell ist wohl die letzte Möglichkeit für Donald Trump, vor nationalem Publikum unentschlossene Wähler für sich zu gewinnen. Von denen dürfte es aktuell jedoch ohnehin nicht viele geben, rund 40 Millionen US-Bürger haben bereits gewählt. Doch in den Swing States könnten sie dennoch den Unterschied machen.
Aller Voraussicht nach wird er im TV-Duell versuchen, Biden mit Angriffen auf dessen Sohn Hunter aus der Fassung zu bringen. Diesem wirft Donald Trump Korruption vor. Bidens Sohn soll fragwürdige Auslandsgeschäfte unter anderem in der Ukraine und in China getrieben haben. Das alles während der Vize-Präsidentschaft Bidens.
Der Demokrat hat das bisher als Verleumdungskampagne abgetan, dennoch bleiben Fragen dazu offen. Zudem dürften Trumps Berater ihm empfehlen, Biden mehr ausreden zu lassen. Denn nur so kann er auf verbale Patzer seines Herausforderers hoffen. Auch könnte er Biden dazu drängen, endlich Stellung zu einer möglichen Erweiterung der Richtersitze im Obersten Gerichtshof zu beziehen.
Grundsätzlich sollte er sich aber bewusst sein: Unentschlossene Wähler lassen sich nicht unbedingt von den Sprüchen überzeugen, für die er an seinen Wahlkampfveranstaltungen Applaus erhält.
Biden muss Angriffe auf seine Familie ignorieren
Für Biden geht es hingegen darum, ein letztes Mal eine einigermassen solide Figur zu machen. Er wird versuchen, Wähler zu überzeugen, dass er die bessere Option ist, um die USA aus der Corona-Krise zu führen. Dabei wird er erneut Trumps Umgang mit dem Coronavirus aufs Schärfste kritisieren.
Für den Demokraten wird es zudem wichtig sein, nicht falsch auf Trumps Angriffe gegen seine Familie zu reagieren. Normalerweise reagiert der 77-Jährige gereizt und eher aggressiv auf solche Attacken, was auch das Ziel von Donald Trump sein wird.
Statt über die eigene Familie zu diskutieren, sollte er sich auf die Probleme der durchschnittlichen US-Familien konzentrieren. Dazu gehören Themen wie die Corona-Pandemie, die daraus entstandene Wirtschaftskrise oder seine Pläne für das Gesundheitswesen. Dann dürfte er etwas entspannter den Wahlen am 3. November entgegenschauen.