Finanzgipfel sucht Antworten auf Armut und Klimakrise
Den Klimaschutz und Armutsbekämpfung durch neue finanzielle Anstrengungen zeitgleich in den Fokus nehmen – darüber beraten seit Donnerstag Vertreter in Paris.
Das Wichtigste in Kürze
- Klimaschutz und Armutsbekämpfung sollen neue finanzielle Anstrengungen bekommen.
- Darüber beraten Vertreter seit Donnerstag in Paris.
Seit Donnerstag beraten sich Vertreter von etwa 100 Staaten, internationaler Entwicklungsbanken und Organisationen in Paris. «Kein Land sollte zwischen der Reduzierung der Armut und dem Schutz des Planeten wählen müssen», mahnte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. UN-Generalsekretär António Guterres sagte bei dem Treffen, man müsse nicht auf eine grosse Reform warten. Man könne bereits jetzt Massnahmen ergreifen und einen riesigen Schritt hin zu globaler Gerechtigkeit gehen.
Bei dem von Macron initiierten zweitägigen Treffen geht es um Beratungen zu einem solidarischeren Finanzsystem. Bindende Entscheidungen dürften nicht getroffen werden. Erwartet wurde aber ein Leitfaden zur Überwindung der wachsenden Kluft zwischen den Industriestaaten. Sowie den Ländern des globalen Südens, die von den Folgen des Klimawandels besonders betroffen sind.
Innovative Finanzierungen und Schuldenrückkäufe gefordert
Wie Macron vor dem Treffen sagte, geht es um eine Reform des Finanzsystems mit der Weltbank, dem Internationalen Währungsfonds (IWF). Sowie öffentlichen und privaten Fonds, um sich der doppelten Herausforderung von Armut und Klimawandel zu stellen.
Um Armut zu bekämpfen und den Klimawandel zu bewältigen, müssten innovative Finanzierungen gefunden und Schuldenrückkäufe vorgenommen werden. «Solidarität und gemeinsames Handeln stehen im Mittelpunkt unserer Zusammenarbeit, um Schwierigkeiten der Entwicklungsländer zu mildern und globale Ziele zu erreichen.» So hiess es in der von der Zeitung «Le Monde» veröffentlichten Erklärung.
Vom Klimawandel besonders betroffene Länder unterstützen
Konkret geht es bei dem Gipfel um Investitionen in vom Klimawandel besonders betroffene Länder. Macron pochte angesichts steigender Ungleichheit auf deutlich mehr öffentliche und private Gelder. Bisher werde in beiden Bereichen nicht genug getan. «Ohne den Privatsektor werden wir diese Herausforderung nicht meistern.»
Frankreich hatte gemeinsam mit Japan und Indien eine Verhandlungsplattform unter den Gläubigerstaaten Sri Lankas ins Leben gerufen. Im April war jedoch noch unklar, ob sich China als grösster bilateraler Gläubiger dem Prozess anschliessen werde. Sri Lanka hatte zum vergangenen September Auslandsschulden in Höhe von 35,1 Milliarden Dollar. 19 Prozent davon entfielen nach Angaben des japanischen Finanzministeriums auf China, sieben Prozent auf Japan und fünf Prozent auf Indien.