Griechische Reparationsforderungen für Kriegsschäden weiter möglich
Beim Treffen der Aussenminister von Deutschland und Griechenland kommen Reparationen aus der Nazi-Zeit zur Sprache.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim Treffen zwischen Maas und Kotzias werden Reperationszahlungen besprochen.
- Trotz des Zwei-plus-Vier-Vertrags sind Zahlungen nicht unabwägig.
Die griechische Regierung behält sich weiter Reparationsforderungen an Deutschland für Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg vor. «Was historisch richtig ist, muss man angehen zum geeigneten Zeitpunkt und auf dem geeigneten Weg und zur richtigen Stunde», sagte Aussenminister Nikos Kotzias heute Donnerstag nach einem Treffen mit seinem deutschen Kollegen Heiko Maas in Athen.
Der griechische Parlamentspräsident Nikos Voutsis hatte kürzlich bei einer Rede in einer von der Wehrmacht zerstörten Ortschaft auf Kreta angekündigt, dass er noch in diesem Jahr das Ergebnis einer langjährigen Untersuchung zu Reparationsforderungen präsentieren wolle. Eine vom Parlament einberufene Kommission aus Experten hatte bereits vor drei Jahren den Umfang der Kriegsschäden auf mindestens 289 Milliarden Euro beziffert. Es wird damit gerechnet, dass sich das Parlament in Athen im Dezember auf diese Studie beruft.
Auch in Polen gibt es Bestrebungen, Reparationen für die von Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg verursachten Schäden zu fordern. Für Deutschland ist das Thema mit dem 1990 als internationale Grundlage für die deutsche Wiedervereinigung unterzeichneten Zwei-plus-Vier-Vertrag abgeschlossen. Darin heisst es, es seien «keine weiteren Reparationen» vorgesehen.