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Irischer Premier: Briten haben Irland bei Brexit unterschätzt

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Grossbritannien,

Der irische Premierminister Leo Varadkar ist der Meinung, dass Grossbritannien die Rolle Irlands in den Brexit-Verhandlungen unterschätzt hat.

Leo Varadkar
Der irische Premierminister Leo Varadkar. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der irische Premierminister Leo Varadkar glaubt, dass Grossbritannien Irland unterschätzt.
  • Er ist der Meinung, dass die EU bei Verhandlungen am längeren Hebel sitzt.

Der irische Premierminister Leo Varadkar glaubt, dass viele Briten die Rolle Irlands bei den Brexit-Verhandlungen unterschätzt haben.

Es habe die Vorstellung gegeben: Deutschland, Frankreich und Grossbritannien würden zu einem Gipfel zusammenkommen und den kleineren Ländern erzählen, wo es langgehe. Dies sagte Varadkar in einem Interview mit der BBC, das am Montag veröffentlicht wurde. «Das ist nicht, wie das 21. Jahrhundert funktioniert, und das ist ganz bestimmt nicht, wie die EU funktioniert», so der irische Regierungschef.

Grossbritannien wird die Europäische Union am 31. Januar um 24 Uhr verlassen, mehr als dreieinhalb Jahre nach dem Austrittsvotum der Briten in einem historischen Referendum. Wie die Grenze zwischen Nordirland und dem EU-Mitglied Republik Irland künftig trotzdem offen bleiben kann, war lange das kniffligste Problem.Der Durchbruch kam nach einem persönlichen Gespräch zwischen Varadkar und dem britischen Premierminister Boris Johnson im vergangenen Oktober.

Warenkontrolle vorgesehen

Johnson stimmte dabei einer Lösung zu, die Warenkontrollen zwischen Nordirland und dem Rest Grossbritanniens vorsieht. In der Öffentlichkeit bestreitet der Brite das inzwischen, doch es stehe «schwarz auf weiss» in dem Abkommen, so Varadkar.

Boris Johnson
Boris Johnson stimmte dabei einer Lösung zu, die Warenkontrollen zwischen Nordirland und dem Rest Grossbritanniens vorsieht. - keystone

Auch bei den anstehenden Verhandlungen über die künftigen Beziehungen zwischen Brüssel und London sei die EU am längeren Hebel.

Dies machte Varadkar deutlich. «Wir haben eine Bevölkerung und einen Markt von 450 Millionen Menschen, Grossbritannien hat rund 60 Millionen. Wenn das zwei Mannschaften wären, die gegeneinander Fussball spielen würden, wer hätte dann das stärkere Team?» Varadkar zeigte sich besorgt, ob die veranschlagte Zeit für ein Handelsabkommen bis zum Ende des Jahres ausreichen wird.

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