Donald Trump fordert erneute Todesstrafe für Boston-Attentäter
US-Präsident Donald Trump hat sich gegen die von einem Berufungsgericht verfügte Aufhebung des Todesurteils gegen den Attentäter vom Bostoner Marathonlauf gewandt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein US-Gericht hat das Todesurteil gegen den «Boston-Bomber» aufgehoben.
- Darüber ist Donald Trump gar nicht erfreut: «Kaum jemand verdient es mehr!»
- Der US-Präsident fordert Dschochar Zarnajew erneut zum Tode zu verurteilen.
Dschochar Zarnajew müsse erneut zum Tode verurteilt werden, forderte Donald Trump am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter. «Kaum jemand hat mehr die Todesstrafe verdient, als der Boston-Bomber.»
Bei der Neuauflage des Prozesses müsse die Staatsanwaltschaft erneut die Todesstrafe fordern, schrieb Trump. «Unser Land kann nicht zulassen, dass die Entscheidung des Berufungsgerichts Bestand hat.»
Todesurteil vorerst aufgehoben
Ein Bundesberufungsgericht hatte am Freitag das Todesurteil gegen Zarnajew aufgehoben. Es verwies den Fall an ein untergeordnetes Gericht zurück, um über ein neues Strafmass zu entscheiden.
Das Berufungsgericht hob allerdings nur den Teil des Urteils auf, der sich mit den Anklagepunkten der Todesstrafe befasst.
Selbst wenn die Aufhebung des Todesurteils nach erneuter Prüfung bestätigt werden sollte, würde Zarnajew zumindest zu lebenslanger Haft verurteilt werden, betonte das Berufungsgericht.
3 Tote und 264 Schwerverletzte bei Bombenanschlag
Der heute 27-jährige Zarnajew war Mitte Mai 2015 zum Tode verurteilt worden. Die Geschworenen befanden ihn für schuldig, gemeinsam mit seinem später getöteten Bruder Tamerlan im Zielbereich des Boston-Marathons im April 2013 zwei selbstgebaute Sprengsätze zur Explosion gebracht zu haben.
Drei Menschen wurden bei dem schwersten Terroranschlag in den USA seit dem 11. September 2001 getötet, mehrere der 264 Verletzten verloren Arme oder Beine.