Raphael Brauchli (Mitte AR): Ja zur BVG-Reform
Raphael Brauchli (Mitte AR) spricht sich für ein Ja zur BVG-Reform aus. Im Gastbeitrag erklärt er, warum die Reform notwendig ist und wem sie besonders nützt.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 22. September stimmt die Schweiz zur BVG-Reform ab.
- Raphael Brauchli (Mitte AR) äussert sich im Gastbeitrag zum Reformvorhaben.
- Die Renten von Menschen mit tiefen Einkommen und Teilzeitbeschäftigten wird verbessert.
Am 22. September stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über die BVG-Reform ab. Warum ist diese Reform für uns alle so wichtig?
Die Reform berücksichtigt die alternde Bevölkerung und sorgt dafür, dass das Rentensystem auch in Zukunft stabil bleibt. Da die Lebenserwartung steigt und immer mehr Menschen länger im Ruhestand sind, ist eine Reform notwendig, um die Finanzierung sicherzustellen.
Die Reform zielt darauf ab, die Renten von Menschen mit tiefen Einkommen und Teilzeitbeschäftigten, insbesondere Frauen, zu verbessern. Die Anpassung des Koordinationsabzugs ermöglicht es diesen Gruppen, höhere Beiträge in die berufliche Vorsorge einzuzahlen und so eine bessere Rente zu erhalten.
Die Senkung des Umwandlungssatzes von 6,8 Prozent auf 6 Prozent passt die Rentenleistungen an die finanziellen Realitäten an. Dies ist notwendig, um die Rentenkassen vor Defiziten zu schützen, da die Menschen länger leben. Als Ausgleich zur Senkung gibt es Kompensationszahlungen, die den Übergang abfedern und Rentenkürzungen verhindern.
Reform soll individuellen Bedürfnissen besser gerecht werden
Die Reform strebt eine gerechtere Verteilung der Belastung zwischen den Generationen an. Jüngere Arbeitnehmer sollen nicht übermässig für die Renten der älteren Generation zahlen müssen, wenn das System nicht angepasst wird.
Die Reform sieht vor, das Rentenalter flexibler zu gestalten, um den individuellen Bedürfnissen besser gerecht zu werden. Dies erlaubt es Arbeitnehmern, ihre Pensionierung flexibler zu planen und gleichzeitig die Erwerbsarbeit bis ins höhere Alter auf freiwilliger Basis fortzusetzen.
Die Reform soll dazu beitragen, dass das aktuelle Rentenniveau erhalten bleibt. Trotz der Reduktion des Umwandlungssatzes werden Massnahmen wie die Einführung von Zuschüssen ergriffen, um die Rentenlücke zu schliessen und das Niveau der Altersrenten für alle zu sichern.
Berufliche Vorsorge an die Lebensrealitäten anpassen
Die Reform passt das BVG an die wirtschaftlichen Realitäten der modernen Arbeitswelt an. Dies trägt dazu bei, dass das Schweizer Rentensystem langfristig konkurrenzfähig und zukunftssicher bleibt, insbesondere im internationalen Vergleich.
Insgesamt bietet die BVG-Reform eine Lösung, um die berufliche Vorsorge an die heutigen demografischen und wirtschaftlichen Herausforderungen anzupassen, ohne den sozialen Schutz der Rentner zu gefährden.
Zum Autor: Raphael Brauchli war Präsident Junge Mitte Appenzell Ausserrhoden und ist Vorstandsmitglied Die Mitte AR.