BVG-Reform: Die Argumente für ein Ja

Thierry Ehrsam
Thierry Ehrsam

Bern,

Am 22. September wird über die BVG-Reform abgestimmt. Laut Befürwortenden ist die Reform ein Gewinn für alle Generationen.

BVG-Reform Abstimmung Ja
Die Schweiz stimmt am 22. September 2024 über die BVG-Reform ab. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die BVG-Reform wird von einer Allianz bestehend aus Parteien und Verbänden unterstützt.
  • Laut ihnen verbessere die Reform die Situation für Teilzeitarbeitende.
  • Auch für junge und ältere Arbeitnehmende verbessere sich die Situation bei einem Ja.

Am 22. September 2024 entscheidet die Schweizer Stimmbevölkerung über die BVG-Reform. Die Vorlage wird von einer Allianz bestehend aus GLP, EVP, Die Mitte, FDP und SVP unterstützt. Verschiedene Verbände – darunter der Dachverband der Schweizer Unternehmen, economiesuisse – sprechen sich ebenfalls für ein Ja aus.

BVG-Reform Allianz
Die BVG-Reform wird von einer breiten Allianz aus verschiedenen Parteien und Verbänden unterstützt. - keystone

Mehr Gerechtigkeit für Junge und kommende Generationen

«Heute haben Frauen ein Drittel weniger Rente als Männer», sagt Grünen-Ständerätin Maya Graf und spricht damit eines der Hauptargumente an. Heute erhalten nämlich viele Teilzeitarbeitende, Menschen mit mehreren Jobs oder Arbeitnehmende mit tiefen Löhnen keine oder nur wenig Rente. Davon betroffen seien hauptsächlich Frauen.

Die Reform korrigiere diesen Umstand und schliesse Rentenlücken. Laut einer Studie, durchgeführt von der Frauenorganisation «alliance F», profitieren von der BVG-Reform 359'000 Personen von einer höheren Rente. Davon wären rund 275'000 Personen Frauen.

BVG-Reform Frauen Maya Graf
Laut Grünen-Ständerätin Maya Graf werde mit der BVG-Reform die Renten-Situation insbesondere bei Frauen verbessert. - keystone

Laut den Befürwortenden schaffe die BVG-Reform generell mehr Gerechtigkeit für Junge und die kommenden Generationen. Dies durch die Senkung des Umwandlungssatzes: «Die unfaire Umverteilung von den Erträgen der arbeitenden Versicherten zu den Renten von Neupensionierten wird per sofort reduziert.»

Das Komitee ist überzeugt: Mit der Lösung würden Erwerbstätige nicht übermässig belastet. Auch seien heutige Rentnerinnen und Rentner von der Vorlage nicht betroffen, müssen also keine Einbussen fürchten. Rentenausfälle der Übergangsgenerationen seien «mit Zuschlägen grosszügig kompensiert».

BVG-Reform verbessert Arbeitsmarktchancen für Ältere

«Die Vorlage stärkt zudem ältere Angestellte auf dem Arbeitsmarkt», argumentiert SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr. Denn mit der Senkung der BVG-Beiträge für über 55-Jährige würden deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöht. Auch senke diese Anpassung das Risiko von älteren Arbeitnehmenden, arbeitslos zu werden.

BVG-Reform Ältere Diana Gutjahr
Mit der BVG-Reform werden die Chancen von Älteren auf dem Arbeitsmarkt verbessert, so SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr. - keystone

Schlussendlich hält das Komitee «Ja zur BVG-Reform» fest, dass ein Ja das «bewährte Schweizer» 3-Säulen-Modell sichere: «Unsere Altersvorsorge muss mit der Zeit gehen. Sie muss immer wieder an die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedürfnisse angepasst werden.»

Kommentare

User #2645 (nicht angemeldet)

Mogelpackung um 1400 Milliarden Vermögen der Versicherten. Wenn sie in Bern ehrlich wäre hätte man 3 Abstimmungen machen können. 1. Tiefere Einzahlungsschwelle ins BVG z.B. ab 10000FR. Jahr. 2. Beitragssatz nur noch 2 Stufen anstelle von 4 Stufen 3. Umwandlungssatz 6.8% oder 6% So wäre ein klares Ergebnis heraus gekommen. Wenn man natürlich die Versicherten weiter ausnehmen will und alles zu den PKs und Politik verschieben will macht die Politik solche Abstimmungen und hebt zwei Gewinner hervor und alle anderen sind Verlierer, kennen wir zur genüge. Wer nicht noch mehr verlieren will stimmt mit NEIN

User #3553 (nicht angemeldet)

Was geschieht mit mir,? Bin mit 58 infolge Unfall aus dem Berufsleben gefallen. Danach erfolgte nach 720 Tagen die Kündigung. Seither ist der Anwalt mit den Behörden am aushandeln einer Rente. Das BVG wurde auf ein Konto ausbezahlt, = keine Rente. Ich fühle mich mit der ganzen BVG-Sache über den Tisch gezogen. Wer also aus dem Erwerbsleben fällt und keine Rente erhält hat die grosse A-Karte gezogen. Daher von mir ein saftige NEIN.

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