Biodiversitätsinitiative

Vannaz (Mitte Zürich): Die Biodiversitätsinitiative geht zu weit

Janine Vannaz
Janine Vannaz

Schlieren,

Janine Vannaz (Mitte) spricht über die Biodiversitätsinitiative. Biodiversität hält sie für wichtig, die Initiative geht ihr aber zu weit. Ein Gastbeitrag.

Janine Vannaz Die Mitte
Janine Vannaz ist Kantonsrätin für die Mitte Zürich. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 22. September 2024 stimmt die Schweiz zur Biodiversitätsinitiative ab.
  • Janine Vannaz (Mitte) äussert sich im Gastbeitrag zur Initiative, die sie ablehnt.
  • Die Initiative stellt den Naturschutz über alles und liesse keine Einzelabwägung zu.

Naturschutz ist wichtig, doch die Biodiversitätsinitiative schiesst weit über das Ziel hinaus. Ihre Auflagen sind streng und betreffen bei Weitem nicht nur schützenswerte Landschaften.

Biodiversität
Die Auflagen der Biodiversitätinitiative sind streng. (Symbolbild) - keystone

In den Städten und Agglomerationen wird der verschärfte Ortsbild-, Heimat- und Denkmalschutz die politisch gewollte Verdichtung ausbremsen und vielerorts gar verunmöglichen.

So bleibt Wohnraum weiterhin knapp und die Mietpreise hoch – zum Nachteil junger Familien und einkommensschwacher Haushalte.

Auch Erneuerbare betroffen

Ausgerechnet auch der Ausbau der Erneuerbaren wäre betroffen, denn die Biodiversitätsinitiative widerspricht den Zielen des neuen Stromgesetzes, das erst im Juni vom Volk mit deutlichem Mehr angenommen wurde.

Energien
Betroffen sei auch der Ausbau der erneuerbaren Energien in der Schweiz. Die Biodiversitätsinitiative widerspricht den Zielen des neuen Stromgesetzes, meint Mitte-Kantonsrätin Janine Vannaz. - Pixabay

Die Schweiz hat sich verpflichtet, den Anteil der erneuerbaren Energien zu erhöhen. Dazu braucht es neue Infrastrukturen wie die Erhöhung von Staumauern, den Bau neuer Wasserkraftwerke und den Ausbau der Photovoltaik in Berggebieten.

Auch hier werden neue Einsprachemöglichkeiten dazu führen, dass Projekte verzögert und verhindert werden. Das ist nicht im Interesse der Versorgungssicherheit.

Der Schutz unserer Lebensgrundlagen ist selbstverständlich

Während der Schutz unserer Lebensgrundlagen eine Selbstverständlichkeit ist, stellt die Initiative den Naturschutz über alles und lässt im Einzelfall keine ausgewogene Interessenabwägung zwischen «Schützen» und «Nutzen» mehr zu.

Ist dir Biodiversität ein wichtiges Anliegen?

Bereits heute verlangt die Bundesverfassung Massnahmen zur langfristigen Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und seit 2012 verfügt die Schweiz über eine Biodiversitätsstrategie.

Mein Fazit: Nein zur Initiative

Statt neue Auflagen zu beschliessen, sollten wir weiterhin auf Ausgleich setzen und den Schutz der Natur mit den Bedürfnissen unserer Gesellschaft in Einklang bringen. Deshalb ist ein Nein zur Biodiversitätsinitiative der richtige Weg.

Zur Autorin: Janine Vannaz (54) ist als Kantonsrätin für Die Mitte Zürich tätig und arbeitet als Geschäftsleiterin einer Bank. Sie wohnt in Aesch (ZH).

Kommentare

User #3360 (nicht angemeldet)

Sehen Sie sich doch diese Umwelt und Agrarwirtschaft genauer an. Da geht nichts mehr zu weit, sondern ist dringend und zwingend nötig

User #5716 (nicht angemeldet)

ja, zu biodiversität, dabei ist auffallend, dass gerade auf allmenden nichts gegen invasive pflanzen getan wird. autobahngrünstreifen strotzen vor jakobs kreuzkraut, wenn sie versamen gaben die bauen in der umgebung das nachsehen, aber auf der autobahn dürfen sie blühen.

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