Zürcher Kantonsrat Galeuchet (Grüne) zur Biodiversitätsinitiative
Der Zürcher Kantonsrat David Galeuchet (Grüne) äussert sich zur Biodiversitätsinitiative. Er sagt: «Schützen, was wir brauchen.» Ein Gastbeitrag.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 22. September 2024 stimmt die Schweiz über die Biodiversitätsinitiative ab.
- Die vorhandene Biodiversität sei besser zu schützen, findet David Galeuchet (Grüne).
- Auch die nächste Generation sollte sich an einer vielfältigen Umwelt erfreuen können.
Ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten in der Schweiz ist gefährdet oder bereits ausgestorben, und die Hälfte der natürlichen Lebensräume ist bedroht. Diese alarmierenden Zahlen zeigen, dass wir dringend handeln müssen, um die verbliebene Biodiversität zu schützen. Deshalb braucht es ein JA am 22. September zur Biodiversitätsinitiative.
Der Verlust an Biodiversität ist nicht nur eine ökologische Krise, sondern auch eine Bedrohung für uns Menschen. Die Natur erbringt wichtige Leistungen für uns: Bienen und andere Insekten bestäuben Pflanzen, die wiederum Nahrungsgrundlage für uns Menschen und für viele Tiere sind.
Bäume reinigen die Luft und das Wasser, und gesunde Böden sichern unsere Ernährung. Diese Leistungen sind unersetzlich und um sie zu bewahren, brauchen wir genügend und qualitativ hochwertige Flächen.
Im Mittelland sind die Defizite gross
Die Landwirte leisten heute schon viel für die Biodiversität. Es ist auffällig, dass es viele wunderbrare Brachflächen und schöne Wiesen gibt. Leider genügt dies noch nicht. Vielen Arten, wie zum Beispiel die Feldlerche, hört man immer seltener und sie können in der intensiv genutzten Landschaft nicht mehr brüten.
Vor allem im Mittelland sind die Defizite gross, und obwohl die Landwirtschaft für ihre Bemühungen fair entschädigt wird, fehlt nach wie vor die Qualität.
Es gibt aber sehr gute Beispiele wie das Klettgau, wo Landwirtschaft und Naturschutz seit 40 Jahren erfolgreich zusammenarbeiten. 2023 wurde diese zur «Landschaft des Jahres 2023 ausgezeichnet».
Dies weil in einer modellhaften Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz ein dichtes Netz von Biodiversitätsförderflächen aufgebaut wurde.
Dies freut heute zahlreiche Vogelarten und den Feldhasen, der hier eine der höchsten Populationsdichten aufweist. Auch die Landschaft hat an Vielfalt, Charakter und Schönheit gewonnen.
Es braucht mehr solche positiven Beispiele, damit sich auch unsere Enkel an einer vielfältigen Umwelt freuen können.
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Zum Autor: David Galeuchet (Grüne) ist Zürcher Kantonsrat aus Bülach. Von Beruf ist er Energiefachmann und studierter Biologe. Seit 2022 ist er auch Teil der Kommission für Energie, Verkehr und Umwelt.