Der EHC Thun behält in der Overtime die Nerven
Der EHC Thun konnte am vergangenen Samstag in Spiel eins seinen Ansprüchen nicht gerecht werden. Am Dienstag wollten die Thuner Mannen eine Reaktion zeigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der EHC Thun wollte am Dienstagabend eine Reaktion zeigen.
- Nach der Startniederlage waren die Berner Oberländer bereits unter Druck.
- Spiel zwei endet in einem Overtime-Krimi.
«Wir waren am Ende der Quali ein wenig verwöhnt», gab Daniel Steiner nach Spiel eins am Samstagabend zu. Der Thuner Headcoach erklärt: «In den Playoffs muss man mehr Energie aufs Parkett bringen, damit die Scheibe für einen fällt.»
Die Energie, sich das nötige Puckglück wieder zu erkämpfen wollten die Berner Oberländer nun am Dienstag aufs Eis legen. Nach der 1:3-Niederlage im Auftaktspiel war der EHC Thun bereits leicht unter Druck.
Zahmes Spiel im ersten Drittel
In Spiel zwei der Viertelfinalserie kommen die Thuner nach sieben Minuten zu ersten guten Chance. Fabian Boss scheitert aus zentraler Position an Düdingen-Goalie Sascha Rochow. Kurze Zeit später muss Thun-Goalie Stephan Küenzi in Unterzahl ein erstes Mal retten
Ansonsten geschieht im ersten Drittel wenig. Dies ändert sich im zweiten Drittel. Der EHC Thun übernimmt zusehends das Zepter. Michael Bärtschi scheitert am gut aufgelegten Rochow.
Die besten Chancen bieten sich den Thunern zu Spielmitte: Erst vergibt Joel Reymondin im Powerplay die grösste Gelegenheit, bevor Bärtschi erneut scheitert. Die Überlegenheit können die Oberländer nach 34 Minuten endlich in ein Tor ummünzen.
Im Powerplay kann Pascal Rossel auf einen Abpraller reagieren und zur Führung einschieben. Mit der knappen Führung geht es zum zweiten Pausentee.
EHC Thun sieben Minuten in Unterzahl
Im letzten Abschnitt kommen die Bulls zu einem ersten Hochkaräter. Auch Thuns Yannick Gugelmann hätte wenig später treffen können. Im Gegenzug müssen sich die Thuner ein weiteres Mal bei Stephan Küenzi bedanken, der ein grandioses Spiel zeigt.
Ein Nackenschlag folgt in der 45. Minute. Marc Scheuner wird wegen eines Checks gegen das Knie unter die Dusche geschickt. Die Schiedsrichter geben noch zwei Minuten obendrauf, sodass die Thuner gar sieben Minuten in Unterzahl auflaufen müssen.
In diesem sieben Minuten opfern sich die Boxplay-Spezialisten auf und lassen die Düdinger kaum zu guten Chancen kommen. Der Bann bricht erst eine halbe Minute vor Ablauf der Strafe. Davide Gaeta kann für die Bulls ausgleichen.
Dem Tor geht ein hoher Stock voraus. Da am Ende ein Thuner die Scheibe ins Netz bugsiert, zählt der Treffer trotzdem. Im Anschluss zittert sich der EHC Thun in die Overtime.
Boss' Treffer ins Glück
In dieser scheinen die Mannen von Daniel Steiner den Rhythmus wieder besser zu finden. Zwei Überzahlgelegenheiten werden ausgelassen. Fabian Haberstich hätte nach sechs Minuten im Sololauf alles klar machen können, scheitert aber an Rochow.
Eben dieser Rochow im Düdinger Tor hilft bei der Entscheidung mit – zugunsten der Thuner. Nach einer Parade verliert er völlig die Orientierung. Fabian Boss reagiert blitzschnell und kann die Scheibe zwischen den Beinen Rochows liegend versenken.
Der EHC Thun erkämpft sich mit viel Energie das Scheibenglück und kann die Viertelfinalserie ausgleichen. Der Rhythmus in den Playoffs bleibt gewohnt hoch.
Am Donnerstag steht bereits Spiel drei der Viertelfinalserie auf dem Programm. Dieses Mal dürfen die Thuner ab 20 Uhr wieder im heimischen Grabengut ran.