EHC Thun verliert äusserst bitter gegen Langenthal
Kantonsduell im Grabengut! Der dringend auf Punkte angewiesene SC Langenthal war am Mittwoch beim EHC Thun zu Gast.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Partie gegen den SCL entwickelt sich zu einem veritablen Abnützungskampf.
- Die Thuner drehen im Schlussdrittel ein 2:4 in eine 5:4-Führung.
- Langenthal behält aber das letzte Wort.
Das Aufeinandertreffen zwischen Thun und Langenthal stand unter ungleichen Vorzeichen. Auf der einen Seite hat der EHC Thun die letzten sieben Spiele gewonnen. Der SC Langenthal hingegen hat zuletzt drei Spiele am Stück verloren.
Die Oberaargauer stehen deutlich weiter hinten, als sie vor der Saison erwartet haben. Als Saisonziel wurde die direkte Qualifikation für die Playoffs ausgegeben. Vor dem Spiel stand der SCL auf Rang neun und musste sich in der Tabelle eher gegen hinten orientieren.
Wildes Hin und Her im Mitteldrittel
Das Spiel nimmt rasch Fahrt auf. Die Thuner haben im ersten Drittel mehr Scheibenkontrolle, aber kaum gefährliche Torszenen. Auffällig ist bereits früh die harte Gangart der beiden Teams. Die Zweikämpfe werden erbittert geführt und kernige Checks ausgeteilt.
Nach 13 Minuten kommt es vor Thun-Goalie Küenzi zu einem Gewusel. Die Scheibe springt am Ende zu Meinen, der nur noch einschieben muss. Mit dem 0:1-Rückstand für den EHC Thun geht es zum Pausentee.
Vier Minuten dauert es im Mitteldrittel, bis die Hausherren ausgleichen können. Ein Scheuner-Schuss prallt von einem Langenthaler Schlittschuh zu Stefan Spinell, der trifft. Nur 26 Sekunden später staubt Schaub einen Abpraller ab – Langenthal liegt bereits wieder vorn.
Nun erhöht der EHC Thun den Druck. Unmittelbar vor Spielmitte werden die Oberaargauer in ihrer Zone eingeschnürt. Verteidiger Schweingruber trifft dabei den Pfosten. Die Thuner lassen aber nicht locker.
Genau zu Spielmitte ist es Vize-Captain Krähenbühl, der zum erneuten Ausgleich trifft. Eine Zeigerumdrehung später hat Philip Schaerz die erste Thuner Führung auf der Schaufel. Der Thuner Stürmer scheitert aber an Stauffacher im SCL-Tor.
So kippt das Spiel wieder auf die Seite der Gäste. Küenzi sieht bei einem ungefährlich wirkenden Weitschuss nicht gut aus. Der Torhüter kann die Scheibe nicht festhalten, Smith profitiert und erzielt das 2:3. Nur zwei Minuten sind seit dem Ausgleich durch Krähenbühl vergangen.
Wiederum nur 15 Sekunden später kann Thuns Bärtschi alleine auf Stauffacher losziehen. Im letzten Moment wird dieser an der Grenze des Erlaubten behindert. Auch zwei Minuten später haben die Langenthaler Glück. Ex-Thun-Akteur Geoffrey Jaquet kommt ohne Strafe davon.
Das Spiel nimmt nun noch einmal an Härte und Emotionalität zu. Thun-Topscorer Gyger trifft im darauffolgenden Powerplay nur den Pfosten. Sieben Sekunden vor Ende des zweiten Drittels folgt ein Nackenschlag für den EHC Thun. Ein Schuss der Gäste von der Grundlinie wird vor dem Tor abgelenkt und findet den Weg an Küenzi vorbei ins Netz.
Küenzi kehrt für das letzte Drittel nicht mehr zurück. An seiner Stelle steht nun Gian Graf im Kasten. Ebenfalls nicht mehr dabei ist Niclas Beusch. Der Thuner Verteidiger scheidet verletzt aus.
EHC Thun dreht die Partie
Das Heimteam setzt nun zur Aufholjagd an. Nach 45 Minuten nährt der Anschlusstreffer von Pascal Rossel die Hoffnungen. Zuvor legte Luca Wenger einen beeindruckenden «Rush» hin und bediente seinen Captain herrlich. Es folgt eine Druckphase des EHC Thun.
Der SCL kommt kaum mehr aus dem eigenen Drittel raus. Sieben Minuten vor Schluss fällt der viel umjubelte Ausgleich. Christen legt von hinter dem Tor für Gil Reymondin auf, der im Slot vergessen geht.
Die entfesselten Berner Oberländer legen sogleich einen drauf. Kämpferherz Rossel erobert in der Offensivzone eine Scheibe, woraufhin die Langenthaler völlig unsortiert sind. Topscorer Gyger netzt ein, der EHC Thun liegt erstmals in diesem Spiel in Führung.
Das schmeckt den Oberaargauern natürlich gar nicht! Ohne Goalie und mit sechstem Feldspieler setzen die Gäste drei Minuten vor dem Ende alles auf eine Karte. Und werden belohnt!
Ahlström schweisst die Scheibe von der blauen Linie aus an Freund und Feind vorbei in den Winkel. Graf ist chancenlos. Die Partie geht in die Verlängerung.
Zusatzpunkt geht an die Gäste
Die Zusatzschicht dauert allerdings nur gerade elf Sekunden. Nach einem cleveren Wechsel des SCL steht Schaub alleine vor Graf. Der B-Lizenzspieler vom EHC Basel lässt sich nicht zweimal bitten. Die Gäste nehmen den Zusatzpunkt mit in den Oberaargau.
In der Tabelle verbleiben die Berner Oberländer auf Rang vier. Der EHC Arosa auf Platz fünf rückt den Thunern auf die Pelle. Beide haben nun 50 Punkte auf dem Konto.
Am Wochenende folgt für den EHC Thun das Auswärtsspiel in Lyss. Eine Woche später folgt dann das Spitzenspiel gegen den HCV Martigny im heimischen Grabengut.