EHC Thun wird «nur» Vizemeister

Jan Siegrist
Jan Siegrist

Thun,

Am Donnerstag kam es im Thuner Grabengut zum letzten und allesentscheidenden Fight um die Trophäe der MyHockey League zwischen dem EHC Thun und Martigny.

EHC Thun
Die Enttäuschung war beim EHC Thun nach der letzten Saison gross. - Brigitte Münger

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine wahnsinnige Spannung herrschte am Donnerstag rund um den EHC Thun.
  • Die Playofffinal-Serie stand nach vier gespielten Duellen 2:2.
  • In der «Belle» ging es um alles oder nichts!

Hochspannung im Grabengut! Die völlig veraltete Thuner Eisbahn war am Donnerstagabend Schauplatz des Showdowns in der MyHockey League. Der EHC Thun und der HCV Martigny stritten sich ein letztes Mal um den Pokal.

In den vorangegangenen vier Spielen konnte sich stets das Heimteam durchsetzen. Ginge dieser Trend weiter, würden sich die Berner Oberländer den Meistertitel sichern.

2500 Zuschauerinnen und Zuschauer wollten sich die Finalissima im ausverkauften Grabengut ansehen. Eine gleich hohe Zuschauerzahl verzeichnete man zuletzt vor neun Jahren als der SC Bern im Cup zu Gast war.

EHC Thun kommt gut rein

Die Berner Oberländer kommen gut rein in die Partie. Die ersten Abschlüsse durch Dominik Gyger und Joel Reymondin sind noch zu wenig zwingen. Die grösste Chance vergibt Thierry Schild nach rund zehn Minuten, als er alleine losziehen kann.

Antoine Keller im Walliser Tor vereitelt die Gelegenheit. Keller ersetzte bei Martigny den verletzten Stammgoalie Jimmy Hertel. Wenige Minuten nach Schilds Chance hätte Gil Reymondin treffen können.

Der Thuner Center verzieht aber nach hervorragender Vorarbeit von Nicola Christen. Im Mitteldrittel kommt dann der Gast zur ersten Chance. Topscorer Romain Seydoux netzt ein – allerdings nur in den Fanghandschuh von Thun-Hüter Stephan Küenzi.

EHC Thun
2500 Zuschauer – so viele wie noch nie in der MyHockey League – wollten den EHC Thun sehen. - Brigitte Münger

Im Anschluss wird Martigny stärker. Einen Konter vereitelt Thun-Captain Joel Reymondin mit einem Hechtsprung. Kurz darauf steht die Defensive der Thuner erneut im Schilf. Im Drei-gegen-Eins behält Küenzi die Übersicht und hält das 0:0 fest.

Fünf Minuten vor der zweiten Pause irrt Goalie Keller herum. Dominik Gyger gelangt an die Scheibe, kann den am Boden liegenden Torhüter aber nicht bezwingen. Mit der Pausensirene kommt der Nackenschlag für den EHC Thun.

Joel Reymondin wird für einen Stockschlag hart bestraft. Der Captain wird mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe unter die Dusche geschickt. Die fünfminütige Unterzahl zu Beginn des Schlussdrittels überstehen die Thuner mit etwas Glück schadlos.

Martigny eiskalt

Nach 48 Minuten schaffen es die Kyburgstädter nicht, die Schiebe zu klären. Die Walliser erobern die Scheibe und Colin Loeffel netzt eiskalt zum 0:1 ein. In den letzten sechs Minuten erhöhen die Walliser durch Jérémy Gailland und Rémy Rimman auf 0:3.

Die Partie ist entschieden. Die Thuner versuchen ohne Goalie und mit sechstem Feldspieler trotzdem noch einmal alles. Der vermeintliche Anschlusstreffer wird von den Schiedsrichtern nicht gegeben. Schade!

EHC Thun
Daniel Steiner führt den EHC Thun auch in seiner zweiten Saison mindestens in den Halbfinal. - Brigitte Münger

20 Sekunden vor Schluss trifft Lee Roberts ins leere Tor zum 0:4-Endstand. Martigny ist Schweizermeister der MyHockey League. Der EHC Thun muss sich mit dem Vize-Titel begnügen.

Nichtsdestotrotz dürfen die Thuner stolz auf die Leistungen der abgelaufenen Saison sein. Mit dem Qualisieg und dem erstmaligen Einzug in den Playoff-Final hat die Mannschaft Geschichte geschrieben. Mit dieser Mannschaft wird der EHC Thun nächste Saison ein heisser Kandidat auf den Meistertitel sein.

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