Ausschreitungen bei Wiener Derby: Behörden melden neun Verletzte
Das Wiener Derby wird von heftigen Fan-Ausschreitungen überschattet. Die Behörden ziehen eine erste Bilanz. Und: Den Teams drohen harte Sanktionen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Wiener Derby gehen Fans im Stadion aufeinander los.
- Insgesamt werden dabei neun Menschen verletzt, darunter sechs Polizisten.
- «Man darf das nicht zur Seite wischen», sagt Austria-Trainer Stephan Helm nach dem Eklat.
Einmal mehr gerät der Sport beim Derby zwischen Rapid Wien und Austria Wien in den Hintergrund. Nach Abpfiff sorgen Fans beider Klubs für schockierende Szenen.
Auf dem Platz kommt es zu wilden Schlägereien, zudem fliegt pyrotechnisches Material in beide Richtungen (Video oben). Noch im Stadion wird eine Person verletzt und muss medizinisch versorgt werden.
Sechs verletzte Polizisten
Später ziehen die Behörden eine erste Bilanz. Insgesamt werden drei verletzte Personen in Zusammenhang mit den Ausschreitungen gemeldet. Hinzu kommen sechs verletzte Polizisten, wie österreichische Medien berichten.
Die Wiener Polizei habe Videos und Bildmaterial gesichert, um Täter aufzuspüren, heisst es. Bisher seien vier strafrechtliche Anzeigen eingereicht worden.
Auslöser der Krawalle sollen Böller-Würfe der Austria-Fans in Richtung Osttribüne gewesen sein. Schon während der Partie habe es Auseinandersetzungen im Gästeblock gegeben.
Und: Im Zuge des Abstroms der Zuschauenden aus dem Stadion seien dann auch noch Rapid-Anhänger aneinandergeraten, wird berichtet.
Rapid droht Punktabzug
Insbesondere für Rapid Wien könnte der Fan-Eklat drastische Folgen haben. Schliesslich spielt der Verein seit den Vorkommnissen beim letzten Derby im Februar unter Bewährung.
Dem Team von Trainer Robert Klauss droht darum ein Punktabzug – und das wäre ärgerlich. Denn: Rapid führt die Tabelle in der österreichischen Bundesliga nach dem 2:1-Derbysieg an.
«Das trübt die Freude. Das, was danach passiert ist, will niemand sehen. Das beschäftigt mich auch», sagt Klauss nach der Partie. Solche Szenen würden dem Verein in der Aussenwahrnehmung schaden.
Und auch Austria-Coach Stephan Helm findet klare Worte: «Man darf das nicht zur Seite wischen. Es ist erschütternd, dass es in einem Land wie Österreich zu solchen Ausschreitungen kommt. Man muss ja schon Angst bekommen, wenn man zu so einem Event geht.»