Schweizer Nati – Bachmann: «Homosexualität noch immer heikles Thema»
Ramona Bachmann ist statt in den Flitterwochen mit der Schweizer Nati an der WM in Neuseeland. Die Schweizerin hat kürzlich ihre Partnerin geheiratet.
Das Wichtigste in Kürze
- Ramona Bachmann (32) hat kurz vor der WM ihre Partnerin Charlotte Baret geheiratet.
- Statt Flitterwochen heisst es nun Nati-Camp für die Vorrunde in Neuseeland.
- Zu ihrer Homosexualität steht die 32-Jährige schon seit langem öffentlich.
Als Flitterwochen-Destination eignet sich Neuseeland ja nicht schlecht. Aber für Nati-Star Ramona Bachmann müssen die Liebesferien nach der Hochzeit erst einmal warten: Die 32-Jährige bereitet sich mit der Schweizer Nati gerade auf die Fussball-WM vor. Am Freitag (7 Uhr Schweizer Zeit) startet die Nati gegen die Philippinen ins Turnier.
Wie die PSG-Stürmerin im Interview mit dem «Blick» betont, wurde das Hochzeitsdatum ganz bewusst gewählt. «Es war immer klar, dass wir ein andermal Flitterwochen machen würden. Das grosse Hochzeitsfest machen wir an Weihnachten in La Réunion.»
Fokus liegt jetzt auf der Schweizer Nati
Die Hochzeit mit der Tänzerin Charlotte Baret in Paris fand im kleineren Umfeld statt. Das Paar ist seit zwei Jahren liiert. Davor führte Bachmann drei Jahre lang eine Beziehung mit ihrer Nati-Teamkollegin Alisha Lehmann. Mit ihr spielt sie auch jetzt in der Schweizer Nati zusammen an der WM.
Zu ihrer Homosexualität stand die 32-Jährige schon lange öffentlich. «Ich verstelle mich nicht gerne, das war schon immer so. Homosexualität ist noch immer ein heikles Thema, auch in der Schweiz», so Bachmann. «Erst seit einem Jahr ist es bei uns möglich zu heiraten, das sagt alles.»
Dass sie ihre Orientierung öffentlich machte, sei auch deshalb ein bewusster Schritt gewesen. «Ich habe mich damals bewusst für das Outing entschieden, weil ich das Thema normalisieren will. Junge Menschen sollen sehen, dass Ramona Bachmann erfolgreich ist und auf Frauen steht. Und dass das ganz etwas Normales ist.»
«Der Frauenfussball ist da viel offener»
«Im realen Leben habe ich praktisch noch nie schlechte Erfahrungen gemacht», so die Innerschweizerin. «Klar, in den sozialen Medien gibt es negative Kommentare. Vielleicht sind es Leute, die ihre Homosexualität nicht leben oder sich selbst nicht akzeptieren können. Oder solche, die denken, Homosexualität sei etwas Schlimmes.»
Ihre Beziehung zu Alisha Lehmann sei im Frauenfussball nichts Aussergewöhnliches gewesen. «In jedem Business gibt es Beziehungen am Arbeitsplatz, das ist im Fussball nicht anders. Diese gibt es wohl auch bei den Männern, nur spricht dort niemand darüber. Der Frauenfussball ist in dieser Beziehung viel offener.»