Schweizer Nati ohne Okafor: «Mir wird der Charakter abgesprochen»
Noah Okafor steht nicht im ersten Kader der Schweizer Nati nach der EM 2024. Der Stürmer der AC Milan schiesst via Instagram gegen seine Kritiker zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Noah Okafor (24) fehlt im Aufgebot der Schweizer Nati für die Nations League.
- Trainer Murat Yakin übt an der Kaderbekanntgabe scharfe Kritik an Okafor.
- Der schiesst via Instagram zurück – und lässt die Kritik nicht auf sich sitzen.
Am Donnerstag hat Murat Yakin seinen ersten Nati-Kader für den WM-Zyklus 2026 bekanntgegeben. Und ein Name fehlt überraschend im ersten Schweizer Aufgebot nach der EM 2024: Noah Okafor, immerhin aktuell Stammspieler bei der AC Milan, wird in den kommenden Nations-League-Spielen nicht auflaufen.
Yakin geht mit dem Torjäger an der Pressekonferenz zur Kader-Bekanntgabe knallhart ins Gericht: «Gegen ihn entschieden habe ich mich, weil ich zuletzt mit seinen Leistungen nicht zufrieden war», erklärt Yakin. Zugleich betont Yakin aber auch, dass die Türe zur Schweizer Nati für den 24-Jährigen keineswegs zu sei.
Die Zahlen sprechen nicht unbedingt für Okafor: Sein letzter Treffer in der Schweizer Nati ist mittlerweile mehr als zwei Jahre her. An der Europameisterschafts-Endrunde in Deutschland stand der Stürmer zwar im Kader, kam aber nicht zum Einsatz. Und nun setzte es noch die öffentliche Schelte von Yakin.
Okafor will zurück in die Schweizer Nati
Das lässt Okafor allerdings nicht auf sich sitzen – via Instagram schiesst er gegen seine Kritiker zurück. «In den vergangenen Wochen und Monaten wurde sehr viel über mich geredet», schreibt der Italien-Legionär. Trotz des starken Nati-Auftritts an der EM sei seine Rolle im Team «ziemlich oft ein viel zu bedeutendes Thema» gewesen.
«Ich liebe es für mein Land zu spielen», betont Okafor, der immerhin 22 Einsätze für die Schweizer Nati absolviert hat. «Und ich habe mich immer so gut es mir irgendwie möglich war zerrissen, um mich zu empfehlen. Nationalspieler sein zu dürfen, ist etwas Besonderes – das bekommt man nicht geschenkt.»
Die Kritik an seiner Leistung und seiner Mentalität nimmt Okafor nicht einfach hin. «Jede Minute im Trikot der Nationalmannschaft ist wertvoll. Deshalb tut es weh nun zu hören und lesen, dass ich angeblich keine gute Einstellung gehabt habe. Mir wird der Charakter abgesprochen und unterstellt, dass ich nicht alles gegeben hätte, um zu spielen.»
«Werde über niemanden schlecht reden»
Er wolle «auf niemandem mit dem Finger zeigen und über niemanden schlecht reden», so Okafor. «Es gehört sich einfach nicht, über das Land, für das man spielen darf, schlecht zu reden. Ich habe während der EM nicht gesprochen und ich werde auch jetzt nicht mehr sagen.»
Er wolle sich auf seine Einsätze bei der AC Milan konzentrieren und sich für den Klub «zerreissen», schreibt Okafor. «Ich will und werde hier wichtige Tore schiessen und vorbereiten. Ich werde leidenschaftlich trainieren, spielen und arbeiten. Das ist mein Job, das ist meine Verpflichtung, das ist meine Passion.»